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Von Venedig nach Zeitz!

Datum:

10.07.2022

Uhrzeit:

17:00 bis 19:00 Uhr

Ort:
Dom St. Peter und Paul

Katholisches Pfarramt St. Peter und Paul Zeitz

Schloßstraße 7
06712 Zeitz

Preis:

15 €
https://www.euleorgel-zeitz.de/events/von-venedig-nach-zeitz/

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Ensemble 1684, Leitung: Gregor Meyer
Barockmusikalische Botschafter

Interessant  und für manche vielleicht unerwartet  ist, dass die protestantische Kirchenmusik des 17. Jahrhunderts stark von italienischen (katholischen) Komponisten beeinflusst wurde. Auch mitteldeutsche Tonkünstler reisten beschwerlich über die Alpen, um die neuen Trends in Venedig, Rom und andernorts zu studieren und für das eigene Schaffen fruchtbar zu machen. Vor allem das einfluss-reiche Venedig mit dem Markusdom als kirchenmusikalischem Epizentrum, der aufkommenden Oper und den Protagonisten Giovanni Gabrieli und Claudio Monteverdi war immer wieder Anziehungspunkt. Bereits Heinrich Schütz (1585-1672) stand in einer längeren Tradition, als er von 1609 bis 1613 in der Lagunenstadt bei Gabrieli (1554/57-1612) studierte (ein weiterer Aufenthalt wird ihn 1628/29 auch zu Monteverdi führen). Ergebnis dieser Lehr- und Wanderjahre sind u.a. die Psalmen Davids (1619), in denen Schütz die Gabrielischen Studienfrüchte auf sein eigenes Schaffen übertrug. Von der Auseinandersetzung mit den venezianischen Modellen profitieren auch andere Tonsetzer, allen voran Johann Rosenmüller (1617/19-1684), der ab Mitte der 1640er Jahre eine breite Förderung durch den inzwischen zum Dresdner Hofkapellmeister berufenen Heinrich Schütz erfährt. Und mit dem großen Kapellmeister als Mentor wird Rosenmüller jene kompositorische Meisterschaft erlangen, die sein Werk bis heute unsterblich macht.

Foto: Heiko Preller