So spart die Stadtverwaltung Energie - Was kommt auf die Bürgerinnen und Bürger zu?

Die Strom- und Energiepreise steigen ins Unermessliche und wie alle Haushalte und Unternehmen muss auch die Stadtverwaltung Zeitz Strom und Energie einsparen.

Das Bundeswirtschaftsministerium hat nun auf der Grundlage des novellierten Energiesicherungsgesetzes (§ 30 EnSiG) zwei Energieeinspar-Verordnungen auf den Weg gebracht, die ab 1. September gelten.

Grundsätzlich verfolgt die Stadtverwaltung das Ziel, das öffentliche Leben im Rahmen der freiwilligen Aufgaben trotz Energiesparmaßnahmen so gut es geht aufrecht zu erhalten. Die Erfahrungen aus dem Lockdown während der Corona-Pandemie haben gezeigt, dass die gesundheitlichen und sozialen Folgeschäden enorm sein können. Darum wägen wir genau ab, welche Einsparpotentiale tatsächlich den erhofften Nutzen bringen.

Zu den Einsparmaßnahmen gehört die Abschaltung der sogenannten Effektbeleuchtung an öffentlichen Gebäuden. Sie dient vornehmlich zur Verschönerung der abendlichen Stadtansicht und ist weniger sicherheitsrelevant. Demnach wurde die Außenbeleuchtung für das Gewandhaus und für den Rathausturm bereits abgeschaltet. Die Beleuchtung für das Torhaus Schloss Moritzburg entfällt, ebenso wie für den Schlosspark Moritzburg Zeitz. Ausnahmen sind Veranstaltungen wie das Zeitzer Weinfest am 3. Septemberwochenende. Hier wird der Schlosspark auch in den späten Abendstunden ausgeleuchtet sein, damit die Gäste das Gelände sicher verlassen können. Außerdem wird die Fassadenbeleuchtung für das Theater im Capitol Zeitz eingestellt, lediglich zu Veranstaltungen wird das Objekt durch Außenbeleuchtung erhellt.

Die mit Strom betriebenen Brunnenanlagen werden spätestens nächste Woche abgeschaltet. Dazu gehören die Brunnen am Kalktor, in der Vogtstraße, am Platz der Deutschen Einheit, am Altmarkt und in Kayna. Über den Brunnen am Roßmarkt können wir uns noch ca. einen Monat lang erfreuen, über die Quelle am Fockendorfer Grund sogar noch ca. zwei Monate. Grund ist, dass diese Brunnen nicht strombetrieben sind und regulär mit Ende der Sommersaison abgeschaltet werden. Der Springbrunnen im Johannisteich Schlosspark Moritzburg Zeitz wird weiterbetrieben, weil er für die Sauerstoffversorgung der im Teich lebenden Tiere und Pflanzen essentiell ist.

Das Glockenspiel im Gewandhaus wurde bereits abgeschaltet. Der stündliche Glockenschlag ertönt weiterhin.

Straßenbeleuchtung ist ein großer Energiefresser. Um die Verkehrssicherungspflicht dennoch gewährleisten zu können, soll jede zweite Straßenlaterne in Betrieb bleiben.

Die Raumtemperatur in den Verwaltungsgebäuden wird konstant auf 19 Grad Celsius abgesenkt. Flure und Gemeinschaftsflächen werden nur minimal beheizt, so dass keine Schäden an der Heiztechnik entstehen. Die Trinkwassererwärmungsanlagen wurden abgeschaltet.

Schulen und Kindertagesstätten sind von der Regelung nicht betroffen.

Turnhallen bleiben geöffnet. Die Innenbeleuchtung wird nach Möglichkeit reduziert. Sportler können auch weiterhin warm duschen. Das Wasser in den Leitungen muss zirkulieren, um gesundheitsschädliche Legionellenbildung zu vermeiden.

Die Ausführungen sind nicht abschließend. Energiesparpotentiale werden kontinuierlich evaluiert. Wir halten die Öffentlichkeit auf dem Laufenden.

Die Stadtverwaltung ist dankbar für konstruktive Hinweise aus der Bevölkerung, wo Energie gespart werden kann. Ebenso sind wir offen und dankbar für Kritik, an welcher Stelle Einsparungen möglicherweise unverhältnismäßig sind.

„Hier werden wir noch einmal abwägen“, verspricht Bürgermeisterin Kathrin Weber und appelliert an die Bürger: „Jedoch ohne spürbare, leider auch unbequeme, Einschränkungen für jeden von uns, wird es nicht gehen. Wir alle – Privathaushalte, Kommunen und Unternehmen – befinden uns in einer Energiekrise, von der wir nicht sagen können, welches Ausmaß sie haben und wie lange sie dauern wird. Daher müssen wir alle an einem Strang ziehen und konsequenterweise auch Abstriche an einigen Dingen machen, die bisher selbstverständlich waren.“

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Kennwort: Energie sparen
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