Stadt Zeitz wird Mitglied in der »Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen Sachsen-Anhalt«

Als Teil eines modernen und zukunftsfähigen Verkehrssystems leistet der Radverkehr einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Zugleich trägt er zur Verbesserung der Lebensqualität in den Städten und zur Daseinsvorsorge in den ländlich geprägten Regionen bei. Mit seinen positiven Effekten auf Umwelt, Klima, Gesundheit und Lebensqualität steht der Radverkehr auch in Sachsen-Anhalt zunehmend im Fokus der Landespolitik.

Um die Voraussetzungen für ein fahrradfreundliches Umfeld in Sachsen-Anhalt zu schaffen wurde mit Hilfe des Landes die „Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen in Sachsen-Anhalt“ (AGFK LSA) gegründet. Diese engagiert sich für den Radverkehr und somit für mehr Lebensqualität und Umweltschutz. Derzeit zählen 84 Kommunen, die durch konkrete Projekte und Aktionen besonders den Radverkehrsanteil im Rahmen einer umweltfreundlichen Nahmobilität bei der Verkehrsmittelwahl vor Ort erhöhen wollen, zur AGFK LSA. Dazu zählen sowohl die Förderung einer radverkehrsfreundlichen Mobilitätskultur, als auch der Ausbau von Radwegen und die Erhöhung der Sicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer.

Auch Zeitz gehört jetzt zum AGFK LSA und wie Oberbürgermeister Christian Thieme betont, gilt es zum einen, die Menschen für das Thema zu sensibilisieren und dafür Sorge zu tragen, dass beim Um- und Ausbau von Verkehrswegen Radwege mitgedacht und eingeplant werden.

Es gibt einen großen Nachholbedarf, denn in der Vergangenheit spielte das Fahrrad nur eine untergeordnete Rolle. In Zeiten von Klimawandel, Verkehrswende und höhere Lebensqualität in den Innenstädten, hat sich das geändert. Diesbezüglich stehen wir in Zeitz und der Umgebung am Anfang, wollen dies aber in den kommenden Jahren anpacken und ändern. Der größte Mehrwert, der für eine Mitgliedschaft spricht, ist der Erfahrungsaustausch, Beratung sowie die Informationsversorgung  mit Belangen zum Alltagsradverkehr und zu Möglichkeiten der Förderung beim Neu- und Ausbau von Radwegen in und um Zeitz herum,

so Christian Thiem bei der Übergabe der Mitgliedsurkunde.

Aber das Radfahren schützt nicht nur die Umwelt. Es ist auf Kurzstrecken im Stadtverkehr auch schneller als das Auto. Das zeigen Untersuchungen des Umweltbundesamtes. Nicht zu vergessen: Der gesundheitliche Aspekt. Ein weiterer Vorteil: Radfahren macht keinen Lärm. Und die Lärmbelastung in den Innenstädten ist nicht ohne. Nicht selten übersteigen die Werte einen als gesundheitlich gefährlich angesehenen Pegel. Autos tragen daran ihren Anteil. Der Umstieg aufs Fahrrad würde helfen, den durch den Straßenverkehr verursachten Lärm zu verringern.

Als Schnittstelle werden beim AGFK Informationen gebündelt, gesammelt und weitergegeben. Wir informieren über mögliche Förderprogramme, schaffen Verbindungen zu ähnlichen Projekten in den Kommunen oder unterstützen auch Aktionen der Mitgliederorte. Damit nicht jede Kommune das Rad in Sachen Verkehrspolitik neu erfinden muss, tauschen wir uns untereinander aus, erörtern gemeinsam offene Fragen und entwickeln Lösungen,

erklärt Matthias Marx, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen Sachsen-Anhalt, die Arbeit der AGFK bei der Übergabe in Zeitz.

Für die Stadt Zeitz beginnt mit dem Beitritt die Netzwerkarbeit und die Umsetzung des Radwegekonzeptes. So wurde im Rahmen des Ausbaus der Freiligrathstraße eine Radspur integriert, der Radweg an der Schweinemast in Richtung Tröglitz befindet sich gerade in der Planung und auch die Planungen zum Neubau der Radwege zwischen Theißen und Nonnewitz sowie von Zeitz über Theißen bis zur Gemarkungsgrenze in Richtung Weißenfels befinden sich auf einem guten Weg.

„Dies kann natürlich nur der Anfang sein. Mit der Verlegung der Bundesstraße werden wir zudem dafür sorgen, dass es in der Innenstadt eine Verkehrsberuhigung gibt und sich damit auch für Radfahrer neue Freiräume ergeben. Zudem muss die Sicherheit für Radfahrer im Straßenverkehr erhöht werden. Für Vorschläge und Ideen, auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Stadt, ist die Verwaltung offen und freut sich auf eine Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen“,

fügt Oberbürgermeister Christian Thieme hinzu.