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Stadt setzt Energiesparmaßnahmen in der Verwaltung und im öffentlichen Leben um

Pressemeldung der Stadt Zeitz vom 20.10.2022

Die aktuell anhaltende Krise führt zu stetig steigenden Preisen am Gas- und Strommarkt. Die Preisspirale hat zur Folge, dass sich private Haushalte, Unternehmen und Verwaltungen auf enorme Mehrbelastungen einstellen müssen. Daher besteht die Notwendigkeit, Energie einzusparen.

Auch die Stadt Zeitz hat mit erhöhten Kosten und damit Auswirkungen auf den Haushalt zu kämpfen. So werden sich nach Berechnungen die Energiekosten, bestehend aus Strom und Gaslieferungen, im Jahr 2022 auf rund 675.000 Euro belaufen. Einbezogen werden hierbei alle Gebäude und Einrichtungen sowie die Straßenbeleuchtung der Stadt Zeitz und seiner Ortschaften.

Die ersten Berechnungen für das Jahr 2023 zeigen zudem, dass die Energiekosten immens steigen werden und hierfür rund 2,3 Millionen Euro eingeplant werden müssen, was eine Kostensteigerung in Höhe von 247 Prozent mit sich bringt. Um den finanziellen Aufwand abzumildern setzt die Stadt deshalb die vom Bund vorgegebenen Maßnahmen um und hat zudem eigene Sparmaßnahmen auf den Weg gebracht.

So werden in den Gebäuden der Stadtverwaltung die Büros nur noch auf die maximale Temperatur von 19 Grad Celsius geheizt, die Warmwasserbereitung in Form von Durchlauferhitzern und Boilern wurde außer Betrieb genommen und die Beheizung von Fluren sowie Gemeinschaftsräumen wurde eingestellt oder wird zur Abwendung von Schäden auf einem minimalen Niveau gehalten.

In Zeitz und seinen Ortschaften wird zudem die Effektbeleuchtung an öffentlichen Gebäuden ab 22.00 Uhr sowie an nicht sicherheitsrelevanten Außen- und Wegbeleuchtungen abgeschaltet. Zudem wurde der Betrieb des Glockenspiels am Gewandhausturm eingestellt, die elektrisch betriebenen Brunnenanlagen abgeschaltet und die Nutzungszeiten für den öffentlichen Badebetrieb der Schwimmhalle eingeschränkt.

Auch in Sachen Straßenbeleuchtung wird gespart. Die 3500 Leuchten in der Stadt Zeitz und seinen Ortschaften sind „Energiefresser“ und so beliefen sich die jährlichen Stromkosten pro Jahr auf bisher 250.000 Euro. In diesem Jahr wurde eine planmäßige Neuausschreibung durchgeführt und durch den Anstieg der Energiebeschaffungskosten liegen die Kosten jetzt bei jährlich ca. 750.000 Euro. Deshalb wird die Straßenbeleuchtung aktuell auf die Hälfte reduziert. Soll heißen, jede zweite Leuchte geht außer Betrieb, denn selbst mit dieser Sparmaßnahme wird es für die Stadt mit ca. 375.000 Euro pro Jahr, teurer.

„Wir achten in sehr hohem Maße darauf, die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Deshalb werden zum Beispiel im Bereich von Kreuzungen oder an Orten die ohnehin nicht stark beleuchtet sind, die Maßnahmen nur in begrenztem Maße umgesetzt. An allen anderen Orten geht sozusagen jede zweite Lichtquelle aus“, erklärt Christian Gast, der Leiter des Fachbereiches Technisches Zeitz. Dafür bittet die Stadt um Verständnis.

„Uns ist es wichtig, dass die Energieeinsparmaßnahmen verhältnismäßig sind“, betont Oberbürgermeister Christian Thieme. „Jedoch ohne spürbare, leider auch unbequeme, Einschränkungen für jeden von uns, wird es nicht gehen. Daher müssen wir alle an einem Strang ziehen und konsequenterweise auch Abstriche bei Dingen machen, die bisher selbstverständlich waren.“

Grundsätzlich verfolgt die Stadtverwaltung das Ziel, das öffentliche Leben im Rahmen der freiwilligen Aufgaben trotz Energiesparmaßnahmen so gut es geht aufrecht zu erhalten. Die Erfahrungen während der Corona-Pandemie haben gezeigt, dass die gesundheitlichen und sozialen Folgeschäden enorm sein können. Darum wird genau abgewogen, welche Einsparpotentiale tatsächlich den erhofften Nutzen bringen.

Schulen und Kindertagesstätten sind von der Regelung nicht betroffen. Die Ausführungen sind nicht abschließend und die Energiesparpotentiale werden kontinuierlich evaluiert.

Die Stadtverwaltung ist dankbar für konstruktive Hinweise aus der Bevölkerung, wo Energie gespart werden kann. Ebenso offen und dankbar ist man für Kritik, an welcher Stelle Einsparungen möglicherweise unverhältnismäßig sind.

„Hier werden wir nach Eingang von Vorschlägen und Hinweisen noch einmal abwägen, denn uns ist es wichtig, dass die Energieeinsparmaßnahmen verhältnismäßig sind“, verspricht Bürgermeisterin Kathrin Weber und appelliert an die Bürger: „Jedoch ohne spürbare, leider auch unbequeme, Einschränkungen für jeden von uns, wird es nicht gehen. Wir alle – Privathaushalte, Kommunen und Unternehmen – befinden uns in einer Energiekrise, von der wir nicht sagen können, welches Ausmaß sie haben und wie lange sie dauern wird. Daher müssen wir alle an einem Strang ziehen und konsequenterweise auch Abstriche bei Dingen machen, die bisher selbstverständlich waren.“

Auch die Weihnachtszeit und die damit einhergehende Beleuchtung wurden bereits zum Thema. Auch hier kommen Energiesparmaßnahmen zum Tragen, wird aber nicht wegfallen. Vielmehr hat man auch hier einen sehr guten Kompromiss gefunden. So wird es auf dem Altmarkt, dem Roßmarkt sowie auf dem Markt in Theißen und Kayna Weihnachtsbäume geben, welche mit stromsparenden LED Lichterketten ausgestattet sind und in der Vorweihnachtszeit die Plätze und Gesichter von Groß und Klein zum Leuchten bringen werden.

Die darüber hinausgehende Festbeleuchtung in der Innenstadt wird analog dem Vorjahr angebracht und auch die Lichterkette am Rathausturm, welche derzeitig abgeschaltet ist, wird im Rahmen des Weihnachtsmarktes den Turm zum erleuchten bringen. Egal ob Weihnachtsbäume, Innenstadt oder Rathausturm, die Effektbeleuchtung wird an Zeitschaltuhren gekoppelt, so dass diese täglich um 16.30 Uhr in Betrieb geht und sich um 22 Uhr wieder abschaltet.

20.10.2022 
Quelle: Stadt Zeitz