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Verschollener Gang wiederentdeckt - Wartungsarbeiten führten zum Fund

Pressemeldung der Stadt Zeitz vom 01.04.2022

Ein lang gehütetes Geheimnis der Zeitzer Stadtgeschichte wurde durch Zufall gelüftet.

Bei Wartungsarbeiten in den Kanalschächten des Capitols, wurde im Zuge der Beseitigung eines Risses in einer Stützwand ein bis dato unbekannter Teil des alten unterirdischen Gangsystems wiederentdeckt. In unmittelbarer Nähe zum Altmarkt verlief offenbar der lang vermutete Gang aus dem Stadtgebiet in Richtung Kloster Posa.

Bürgermeisterin Kathrin Weber wurde von ihren Mitarbeitern umgehend über den Fund informiert. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Christian Thieme und dem Stadtratsvorsitzenden Dr. Altmann, nahm man den Bereich in Augenschein.

„Es ist unglaublich. So nahe am bereits freigelegten Teil der Gänge hatten wir keinen Fund vermutet und nun das. Die bisherigen Eindrücke scheinen zu bestätigen, dass wir damit den legendären Gang zum Kloster Posa gefunden haben. Das Alter und der Grad des Ausbaus lassen vermuten, dass wir einige Teile unserer Stadtgeschichte überarbeiten müssen. Zeitz hat eine neue Sehenswürdigkeit, die sich mit der Himmelsscheibe von Nebra messen lässt. Ich werde dem Landesamt für Archäologie persönlich diese Entdeckung zur dringenden Erforschung ans Herz legen“, so Christian Thieme begeistert vom Fund.

Auch Dr. Altmann zeigt sich beeindruckt: „“Die Art der Bearbeitung des Ganges sowie die Technik der Trockenlegung weisen viel weiter, als bis ins Mittelalter zurück. Die Bautechnik ist eindeutig römisch. Wenn die Römer die Architekten dieser Anlage sind, dann finden wir auf Kloster Posa bestimmt die Grundmauern eines Kastells unter der Klosteranlage“.

Ein Silberdenar aus dem 1. Jahrhundert lässt Dr. Altmann vermuten:

„Ich bin mir sicher, dass Marcus Ulpius Trajan selbst in Zeitz anwesend war“.

Autor: Lars Werner, Pressesprecher, 01.04.2022 
Quelle: Stadt Zeitz