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Zensus 2022

Im kommenden Jahr wird in Deutschland im Rahmen der EU-weiten Zensusrunde wieder eine Bevölkerungszählung auf Stichprobenbasis durchgeführt. Die Staaten der Europäischen Union kommen damit ihrer per Verordnung festgelegten Verpflichtung nach. Vorgesehen ist diese Erhebung alle zehn Jahre. Der bereits für das Jahr 2021 vorgesehene Zensus musste aufgrund der Corona-Pandemie aber um ein Jahr verschoben werden.

Wofür ist der Zensus gut?

Das aktuell größte Projekt der amtlichen Statistik liefert wichtige Informationen über die Bevölkerung, deren Erwerbstätigkeit und Wohnsituation und dient damit als elementare Entscheidungsgrundlage für wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse. Die hierdurch gewonnenen Daten sind maßgebend für den Bund-Länder-Finanzausgleich und entscheidend für die finanziellen Zuweisungen, die eine Kommune von Landesseite her erhält. Auf Basis des Zensus wird beispielsweise über die Gestaltung von Fördermittelkulissen und die Höhe der zu vergebenden Fördersummen sowohl auf EU- als auch auf Bundes- und Landesebene, den Bau von Schulgebäuden, Kindertageseinrichtungen und Altenheimen, den Ausbau von Infrastrukturverbindungen und die Schaffung bzw. Ausweitung von Bau- und Gewerbegebieten entschieden. Aber auch die Aufgliederung von Wahlkreisen und die Besetzung im Bundesrat hängen schlussendlich vom Ergebnis des Zensus ab. Gerade für Beschlüsse auf kommunaler Ebene stellt die Kenntnis der gegenwärtigen Einwohnerzahl und deren Entwicklung somit eine unabdingbare Entscheidungsgröße dar. Der Zensus ist das Mittel für den Erhalt verlässlicher Basiszahlen um derartige Vorhaben realisieren zu können.

Wer führt den Zensus durch?

In Deutschland sind die Statistischen Landesämter sowie das Statistische Bundesamt gemeinschaftlich für die Bewältigung dieser Aufgabe verantwortlich. Den Rahmen geben hierbei zum einen das Zensusvorbereitungsgesetz und das Zensusgesetz des Bundes sowie zum anderen die länderspezifischen Zensusausführungsgesetze vor. Die unmittelbare Datenerhebung vor Ort wird von sog. Erhebungsstellen koordiniert. Das Statistische Landesamt von Sachsen-Anhalt hat hierfür insgesamt 38 Erhebungsstellen gebildet und diesen ein entsprechendes Erhebungsgebiet zugeteilt. Die Aufgabe dieser Stellen besteht nun darin Erhebungsbeauftragte/ Interviewer anzuwerben, zu schulen und für die direkte Erfassung der Daten vorzubereiten.

23.11.2021