Auszug - Einwohnerfragestunde * Thema Schießanlage  

Herr Jäger eröffnet die Bürgerfragestunde zum Thema Schießzeiten und der damit verbundenen Lärmbelästigung der Schießanlage Tiergarten. Verstärkt gibt es Beschwerden über die Schießzeit am Sonntagmorgen. Er hofft auf eine Lösung im beiderseitigen Einvernehmen und stellt das Thema zur Diskussion.

Frau Weber:

Es ist gut, dass sich diese Diskussionsrunde zusammengefunden hat, um die Gegebenheiten im Gespräch zu klären.

Priv. Schützengilde: Die anwesenden Mitglieder stellen sich vor:

Frau Hoppe 1. Schatzmeisterin

Herr Schade Mitglied der priv. Schützengilde und auch Bürger von Zangenberg

Herr Pause 2. Schatzmeister.

Der Vorsitzende der priv. Schützengilde, Herr Bluhm, ist wegen Urlaub entschuldigt.

Herr Pause:

Die Genehmigungen für die Schießzeiten liegen vor, ebenso Lärmschutzgutachten aus dem Jahr 2005. Ein Sonntagsschießverbot gibt es in Sachsen-Anhalt nicht und demzufolge auch nicht von der Stadt Zeitz.

Schießzeiten sind festgelegt:

Samstag von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr und

Sonntag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Diese Zeiten werden auch korrekt eingehalten.

Herr Jäger:

Können die Schießzeiten von Sonntag nicht auf den Samstagnachmittag verlegt werden?

Herr Schade:

Das Bedürfnis zum Schießen muss vom Verein dem Gesetzgeber gegenüber nachgewiesen werden. Jedes Mitglied muss 18 Übungseinheiten nachweisen und da viele Mitglieder auswärts arbeiten und auch oftmals sonnabends bleibt nur der Sonntag, die Schießübungen zu absolvieren. Die gesetzlichen Regelungen werden dabei eingehalten.

Ein Verlegen der Schießzeit von Sonntagvormittag auf Samstagnachmittag ist nicht angedacht.

Herr Böhme:

Es ist aber nicht zu verstehen, dass Rasen mähen Sonntag nicht gestattet ist, aber schießen ist erlaubt.

Herr Augustin: Was ist im Lärmschutzgutachten definiert, wie sind die Grenzen festgelegt, z. B. Wald, Wohngebiet, denn das ist ja wichtig für die Grenzfestlegung.

Frau Hoppe:

Der Verein wird ständig kontrolliert und nicht nur einmalig, die Schießzeiten werden eingehalten. Das Lärmschutzgutachten liegt vor und Gäste, die auf der Anlage auch sonntags Schießübungen durchführen, sind für die Finanzierung des Vereins wichtig.

Herr Grasenack:

Gefühlt wurde dieses Jahr sonntags öfter geschossen und dies auch als lauter empfunden.

Herr Augustin:

Das kann ich bestätigen. Gab es bauliche Veränderungen an der Anlage und wird andere Munition benutzt?

Herr Pause: Es werden immer technische Kontrollen durchgeführt und bauliche Veränderungen an den Schießbahnen gab es nicht.

Herr Augustin:

Wie sind die Werte und welche Immissionsorte wurden herangezogen im Schallschutzgutachten von 2005, um objektiv zu bewerten? Da es in der Umgebung Veränderungen gab (Holzschlag im Tiergarten) ist ein aktuelles Gutachten sinnvoll.

Herr Pause / Frau Hoppe:

Die Werte aus dem Gutachten von 2005 können von den hier anwesenden Vertretern der Schützengilde nicht genannt werden, da das Gutachten beim Vorsitzenden liegt und dort eingesehen werden kann.

Ein neues Gutachten kann finanziell nicht vom Verein getragen werden, ist die Aussage von Frau Hoppe.

Herr Augustin:

Welche Waffe und Schießanlage macht nach den gemessenen Werten zufolge den meisten Lärm?

Herr Schade:

Es besteht kein Unterschied ob mit Kurz- oder Langwaffe geschossen wird,

bauliche Veränderungen an den Bahnen sind nicht erfolgt und die Munition hat sich auch nicht geändert.

Herr Augustin: Dann wäre ein aktuelles Lärmgutachten doch wichtig.

Frau Weber:

Das Gutachten von 2005 liegt vor. Lärm nimmt jeder Mensch anders wahr, deshalb das physikalisches Gutachten mit Einbindung der Umgebung.

Das Gutachten muss mit dem Vorsitzenden der Schützengilde, Vertretern der Stadt und dem Ortschaftsrat Zangenberg überprüft werden, um im Gespräch zu bleiben.

Herr Jäger:

Das Gespräch war wichtig, um sachlich über die Probleme miteinander zu reden

und Lösungen zu finden. Auf jeden Fall wünscht der Ortschaftsrat Zangenberg ein weiteres Gespräch mit dem Vorsitzenden der Privilegierten Schützengilde, um Auskunft über die Werte im Lärmschutzgutachten zu erhalten und Anregungen aus dem heutigen Gespräch weiter

zuführen.

Der ortschaftsrat Zangenberg, die Stadt Zeitz und die Schützengilde sprechen sich für ein weiteres Gespräch aus.

Herr Schade fragt Frau Bergner, warum die MZ den Beitrag vor dem Gespräch veröffentlicht hat. Der Verein hat daran Anstoß genommen.

Herr Jäger erklärte, dass Frau Bergner sich bei ihm über das Thema der Bürgerfragestunde erkundigt habe und er ihr Auskunft gegeben hat über die Sachlage im Ort und vorgeschlagen hat, sich im Ort die Meinungen der Bürger anzuhören. Die Berichterstattung ist seiner Meinung sachlich und korrekt für beide Seiten erfolgt.

Dies ist auch die Meinung der Ortschaftsräte.

Frau Bergner erklärte, dass ihr das Thema der Bürgerfragestunde berichtswürdig erschien und die MZ berichtet ja öfter über kommunale Sitzungen, deshalb auch die Anfrage beim Ortsbürgermeister.

Die Vertreter der Privilegierten Schützengilde verlassen um 20.10 Uhr die Sitzung.

Herr Augustin fragt Frau Weber. Kann das Silvesterfeuerwerk in der Ortslage eingeschränkt werden? In den letzten 2 Jahren werden verstärkt Böller mit enormer Lautstärke, Sprengkraft und Feinstaub Belastung gezündet. Handelsübliches Feuerwerk wird nicht mehr genutzt.

Frau Weber:

Die Kontrolle ist sehr schwierig an diesem Tag. Die rechtlichen Grundlagen werden nochmals geprüft und im Amtsblatt Dezember veröffentlicht.

Frau Radefeld: Nach dem Brand in den ehemaligen Gemeindehäusern am Ortsausgang in Richtung Leipzig mussten Bäume gefällt werden. Jetzt ist der abgelagerte Müll erst recht sichtbar.

Frau Weber:

Die Häuser sind permanent Thema in der Stadt und mit Burgenlandkreis.

Parterre wurden vorsorglich alle Fenster mit Brettern verschlossen.