17,75 Mio. Euro für Schulsanierung, 3,2 Mio. Euro für ZEKIWA Revitalisierung und Inaussichtstellung weiterer 8,76 Mio. Euro - Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff übergibt Förderbescheide an Stadt und Projektpartner
Pressemeldung der Stadt Zeitz vom 19.06.2025
Die Sekundarschule III und die Grundschule Stadtmitte, die sich in einem Gebäudekomplex befinden, stellen innerhalb der Schullandschaft des Burgenlandkreises einen besonderen pädagogischen Leuchtturm dar. Das über 120 Jahre alte, denkmalgeschützte Schulgebäude befindet sich jedoch in einem schlechten Gesamtzustand. Geplant ist daher, das gesamte Areal zu sanieren und zu modernisieren, in dem es unter anderem barrierefrei umgebaut und energetisch aufgewertet wird. Für die strukturelle Modernisierung des dabei neu entstehenden Bildungscampus müssen neben baulichen Maßnahmen, vor allem Leitungen ersetzt und neu aufgebaut werden, um den digitalen Anforderungen gewachsen zu sein. Die neue Freiflächengestaltung soll dabei als altersgerechter Bewegungsfreiraum für Grund- und Sekundarschüler hergerichtet werden.
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff besuchte am Donnerstag, den 19. Juni die Schule, kam hierbei mit Oberbürgermeister, Schulleiter sowie Schülerinnen und Schülern ins Gespräch und hatte einen Fördermittelbescheid für die denkmalgerechte Sanierung des Gebäudekomplexes im Gepäck, welchen er an Oberbürgermeister Christian Thieme übergab. Bis 2029 werden aus dem „Förderaufruf zur Denkmalpflege Burgenlandkreis nach dem Investitionsgesetz Kohleregionen“ insgesamt 16.800.000 Millionen Euro Bundesmittel und rund 950.000 Euro Landesmittel in das Vorhaben fließen und entsprechen rund 95% der geplanten Bausumme.
Wir wollen auch in Zeitz ein Umfeld schaffen, in dem beste Bedingungen für das Lernen geschaffen werden und vor allem, in dem das Lernen Spaß macht. Wie erfolgreich wir im Bereich der Bildung sind, wie gut es uns gelingt, Wissen zu vermitteln, entscheidet letztlich auch darüber, wie erfolgreich wir künftig in unserem Land sind,
erklärt Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff bei der Bescheid Übergabe.
Mit der Sanierung der Grundschulen Zeitz-Ost, Kayna, Nonnewitz und Rasberg und dem Neubau der evangelischen Grundschule im ehemaligen Franziskanerkloster, wurden mit Hilfe von Bundes- und Landesmitteln, aber auch mit städtischen Eigeninvestitionen, bereits zahlreiche Bildungsprojekte auf den Weg gebracht und umgesetzt. Ein bedeutendes kommt mit dem Bildungscampus I jetzt hinzu, was auch Oberbürgermeister Christian Thieme freut, der sich bei allen Schülerinnen und Schüler, Lehrkräften, Elternbeiräten und nicht zuletzt bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung bedankt, die zum einen an Planungen und Ausarbeitungen zur Antragsstellung beteiligt waren und zum anderen im Partizipationsprozess zur zukünftigen Gestaltung der Schulen und dem dazugehörigen Gelände eingebunden waren und hier aktiv mitwirken.
Von der Antragstellung bis hin zur Bewilligung der Fördermittel ist viel Zeit vergangen und deshalb sind wir jetzt erleichtert, dass wir nun den Bescheid in den Händen halten und loslegen können. Die Bereitstellung der Fördermittel ebnet mit den bereits ausgearbeiteten Konzepten, den Weg für den Bildungscampus I und sichert zusammen mit dem Bildungscampus II, der Pestalozzischule, die ebenfalls mit Mitteln des Strukturwandels vom Burgenlandkreis finanziert wird, gute Bildungsmöglichkeiten für unsere Kinder. Das steigert gleichzeitig die Attraktivität von Stadt und Region, denn Bildung und Ausbildung bedeuten am Ende nicht nur gute berufliche Perspektiven für den einzelnen, sondern sichern auch die Fachkräfte für vorhandene und noch anzusiedelnde Unternehmen,
erklärt Oberbürgermeister Christian Thieme.
Auch Landrat Götz Ulrich beton noch einmal:
Bildung ist der Schlüssel für unsere Zukunft – gerade im Strukturwandel. In Zeitz investieren wir gemeinsam mit der Stadt über 35 Millionen Euro: für moderne Schulen, neue Berufsbilder und eine starke Perspektive für unsere Kinder und Jugendlichen.
Da die Baugenehmigung für die Sanierung bereits vorliegt, kann die Ausführungsplanung mit anschließender Ausschreibungsphase zeitnah begonnen werden. Der Umzug der Schule kann voraussichtlich im Sommer 2026 erfolgen. Die Schüler der GS Stadtmitte werden vorübergehend in dem bestehenden Schulcontainer in Zeitz-Ost beschult, die Schüler der Sekundarschule III werden in eine neu zu bauende Containeranlage auf dem Schützenplatz ausgelagert. Die Bauphase zur Sanierung des Hauptgebäudes ist für ca. 3 Jahre geplant.
Nach dem erhalt des Fördermittelbescheides wurde die Genehmigungsplanung für den eingeschossigen Schulbau in Modul-Bauweise auf dem Schützenplatz als Interimslösung für die ca. 350 Schüler der Sekundarschule beim Sachgebiet Bauordnung zur weiteren Prüfung eingereicht. Den Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften stünden laut aktueller Planung 3 baugleiche Baukörper mit Verbindungsgängen und einem Schulhof zur Verfügung.
Doch Ministerpräsident Dr. Reiner Haselhoff, hatte nicht nur einen Förderbescheid im Gepäck und deshalb führte der Weg nach dem Schulbesuch direkt auf das ehemalige ZEKIWA Gelände, wo er an Oberbürgermeister Christian Thieme und die NEB-Projektpartner der Stadt Zeitz, zu denen die Stiftung Bauhaus Dessau, die Hochschule Anhalt, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das Forum Rathenau e.V. sowie die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle gehören, den Förderbescheid der Investitionsbank Sachsen-Anhalt in Höhe von 3.279.794,52 Euro mit Inaussichtstellung von weiteren 8.760.000 Millionen Euro. Doch nicht nur die Stadt erhielt in diesem Rahmen Förderbescheide, denn Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff übergab auch an die Projektpartner Bescheide. So übergab er an die Hochschule Anhalt Fördermittel in Höhe von 7.300.000 Euro Mio. Euro, an das Forum Rathenau e.V. in Höhe von 950.000 Euro, an die Stiftung Bauhaus Dessau in Höhe von 2.500.000 Mio. Euro, an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Höhe von 1.100.000 Mio. Euro und an die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle in Höhe von 280.000 Euro.
Wir wollen den Strukturwandel in der Kohleregion zu einer Erfolgsgeschichte machen. Aus Altem soll Neues entstehen mit guten Perspektiven für die Menschen in der Region. Hierfür sind innovative Ideen gefragt, die Industriebrachen mit neuem Leben erfüllen und ein freundliches Wohnumfeld schaffen. Das Reallabor ZEKIWA wird dafür wichtige Impulse liefern,
so Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff.
Im Rahmen des Verbundvorhabens „Reallabor ZEKIWA Zeitz“ soll die Industriebrache reaktiviert und klimagerecht, interdisziplinär und inklusiv gestaltet werden. Das Reallabor ZEKIWA Zeitz revitalisiert das Areal der ehemaligen Kinderwagenfabrik als Modellprojekt für ästhetisch vorbildliches, nachhaltiges und zirkuläres Bauen nach den Kriterien des Neuen Europäischen Bauhauses (NEB): beautiful – sustainable – together. Das Reallabor soll ein Vorzeigebeispiel für lebendige, inklusive und klimagerechte Stadterneuerung sowie für gelungene gemeinschaftsorientierte Revitalisierung eines Industriedenkmals werden. Im Mittelpunkt steht die aktive Einbindung der lokalen Akteurinnen und Akteuren durch transparente und inklusive Prozesse.
Ein ganzheitlicher Ansatz verbindet künstlerische Gestaltung, innovatives Design und nachhaltige Bauweisen im entstehenden Reallabor. Die Zusammenarbeit mit regionalen und überregionalen Partnern generiert Synergien und fördert die Entwicklung neuer Ideen. Das Reallabor steht als Modellvorhaben im Kontext des tiefgreifenden Strukturwandels der Region und befindet sich fortlaufend im Austausch mit weiteren Braunkohlerevieren und Regionen des Strukturwandels in Europa. Methodisch und ideell schließt sich hier der Kreis zwischen den Werten des Neuen Europäischen Bauhaus und dem historischen Bauhaus und seinen Werkstätten. Die Struktur des Reallabors ZEKIWA Zeitz ist durch das multidisziplinäre Konsortium aus Gestaltungs- und Ingenieurwissenschaften, aus Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften zusammen mit der Stadt Zeitz und seiner Bürgerschaft vergleichbar aufgebaut.
Bis zur politischen Wende war ZEKIWA der Platzhirsch deutscher Kinderwagenindustrie und Europas größte Kinderwagenfabrik. Etwa 2.200 Menschen waren hier beschäftigt. In Spitzenzeiten liefen in Zeitz jährlich 450.000 Kinderwagen und 160.000 Puppenwagen für das In – und Ausland vom Band. Für die Zeitzerinnen und Zeitzer ist der Ort nicht nur identitätsstiftend und hat eine große historische Bedeutung, sondern offenbart auch die Folgen der Deindustrialisierung in den Wendejahren. Jetzt ist der Ort Symbolbild für die Transformation im Strukturwandel und mit der Sanierung des Hauptgebäudes, in welchem jetzt das Stadtarchiv untergebracht ist, wurde der erste Schritt zur Reaktivierung des Geländes gemacht. Im Rahmen des Verbundvorhabens „Reallabor ZEKIWA Zeitz“ soll nun ein weiterer Teil des Areals als Modellprojekt für ästhetisch vorbildliches, nachhaltiges und zirkuläres Bauen nach den Kriterien des Neuen Europäischen Bauhauses (NEB) lebendig werden. Mit dem Forum Rathenau e.V., der Hochschule Anhalt, der Stiftung Bauhaus Dessau, der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg haben wir für das Vorhaben großartige Partner gewinnen können und freuen uns, dass Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff heute erste Förderbescheide übergeben hat, so dass wir, in Zusammenarbeit mit unseren Projektpartnern, die uns gebotene Möglichkeit zur weiteren Reaktivierung und Gestaltung jetzt nutzen können,
so Oberbürgermeister Christian Thieme bei der Bescheid Übergabe und den ersten Präsentationen der Projektpartner.
Quelle: Stadt Zeitz