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Auszug - Einwohnerfragestunde  

31. Sitzung des Stadtrates Zeitz
TOP: Ö 6
Gremium: Stadtrat Zeitz
Datum: Do, 22.06.2017 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 20:35
Raum: Friedenssaal
Ort: Rathaus der Stadt Zeitz, Altmarkt 1, 06712 Zeitz

 

Veränderung der Anwesenheit:

Herr Schröder kommt nimmt ab 17.10 Uhr an der Sitzung des Stadtrates teil. Damit sind 27 stimmberechtigte Mitglieder anwesend.

 

Frau Rosa Seifert, Zeitz, Am Schwanenteich, erklärt, der Schwanenteich sei zu einem ein Problem geworden, das Wasser werde immer brauner und der Zustand des Teiches verschlechtere sich zusehends. Der Schwanenteich sei kein Teich mehr, sondern eine „Jauchengrube“. Die Belüftungsanlage trage nicht zur Verbesserung der Wasserqualität bei, sie führe eher dazu, dass der Schlamm aufgewirbelt werde. Das Vibrieren der Belüftungsanlage treibe die Schwäne aus dem Teich. Dadurch sei der Schwanenvater im Frühjahr durch einen großen nicht angeleinten Hund getötet worden. Anschließend habe der Halter die Schwänin Amelie in den Teich geworfen. Der Zustand der Insel sei unbefriedigend. Die Belüftungsanlage soll wieder abgebaut werden. Durch Frau Seifert wurden bereits über 500 Unterschriften gesammelt und es werden weitere gesammelt.

 

Der Teich sei das letzte Mal im Jahr 1995 geschlämmt worden. Die einzige Möglichkeit Abhilfe zu schaffen, bestehe darin den Teich zu entschlämmen. Frau Seifert möchte wissen, ob und wann dies vorgesehen sei und das Wasser im Schwanenteich abgelassen werde. Der Schwanenteich soll wieder ein Schwanenteich mit einem Schwanenpaar werden.

 

Als weitere Ursache für die Verschmutzung des Teiches nennt Frau Seifert die herabfallenden Blüten und Blätter. Jahrelang wurden im Frühjahr und im Herbst Laub, Blüten und Algen mit einem Kahn und einem großen Kescher abgefischt.

 

Herr Thieme, Oberbürgermeister, informiert darüber, dass die Verwaltung an der Lösung des Problems arbeite und sich um die Verbesserung der Wasserqualität bemühe. Deshalb habe man fachlichen Rat eingeholt, in dessem Ergebnis die Belüftungsanlage angeschafft worden sei. Die Finanzierung sei durch Spendengelder erfolgt. Die im letzten Jahr gesammelten Gelder seien bereits verplant und überwiegend ausgegeben worden. Einen nicht unerheblicher Anteil habe die Stadtwerke Zeitz GmbH geleistet. Die Lüfter sollen für die Anreicherung des Sauerstoffgehaltes des Wassers sorgen. Der Einsatz mikrobiologischer Zusätze erhöhe diesen Effekt.

 

Die eigentlichen Ursachen für den Zustand des Wassers seien im hohen Nährstoffgehalt des Baches zu suchen. Der Bach fließe sozusagen durch den Schwanenteich und diese Zuleitung werde regelmäßig überprüft. Es falle sehr viel Laub in den Teich und führe bei höheren Temperaturen zu Fäulnis.

 

Herr Immisch, Fachbereichsleiter Technisches Zeitz, bekräftigt das Bemühen der Stadt, die Wasserqualität des Schwanenteiches zu verbessern. Ein Entschlämmen sei sicherlich als radikalste Methode zur Beseitigung der Algen anzusehen. Der Einsatz mittels großer Technik gestalte sich jedoch schwierig, weil rund um den Teich Wege gebaut und angelegt worden sind.Deshalb habe man ein Angebot einer Firma eingeholt, die mittels Schlauchboot den Schlamm absauge und dann über eine längere Rohrleitung in das Kanalnetz einleite. Der Anbieter sei eingeladen, um vor Ort die Machbarkeit zu prüfen. Die Durchführung einer derartigen Maßnahme sei frühestens im Herbst möglich und von der Höhe des Kostenangebotes abhängig.

 

Das Hauptproblem der Verschlechterung der Wasserqualität stelle das zugeführte Bachwasser dar, das für einen hohen Nährstoffeintrag und enormes Algenwachstum sorge. Mögliche Ursache könnten Nitrate und Nährstoffe aus der Landwirtschaft sein.

Als Ideallösung und langfristige Variante werde das Schlämmen des Teiches und die Herstellung einer anderen Wasserversorgung angesehen. Die Wasserversorgung könnte über die sogenannte Oetlerwasserleitung und die Oetlerquelle im Kuhndorftal gesichert werden. 

 

Zur Belüftungsanlage selbst gebe es unterschiedliche Ansichten. Der Tierschutzverein vertrete die Meinung, die Schwäne seien durch die Geräusche verschüchtert. Der verbliebene Schwan störe sich an den laufenden Lüftern überhaupt nicht. Dass er jetzt die Insel weniger nutzt, würde nicht am Zustand der Insel sondern einfach an der Gewohnheit des Tieres liegen. Aus der Sicht der Experten sei die Belüftung im Moment die einzige Lösung, um durch die Erhöhung des Sauerstoffgehaltes das Algenwachstum gering zu halten. Werden die Lüfter abgeschalten, nehmen Algenwachstum und Geruchsbelästigung sofort wieder zu.

 

Man hoffe auf Unterstützung von allen möglichen Seiten, um bis zum Herbst eine Endlösung zu finden. Eine weitere Variante bestünde auch in der Verlegung des Ablaufes auf die Westseite des Teiches.

 

Frau Seifert ist mit den Darlegungen unzufrieden und entsetzt über die verplanten Spendengelder. Der Teich bestehe seit 1938 und das Bachwasser aus dem Kuhndorftal sei sauber. Verunreinigungen durch Oberflächenwässer von den Feldern durch Hochwasser sei eher selten zu erwarten.

 

Frau Seifert bekräftigt nochmals, dass mindestens im Frühjahr und im Herbst das Laub und die Blüten abgefischt und der Teich geschlämmt werden müsse. Die Belüftungsanlage soll abgebaut werden.

 

Herr Thieme, Oberbürgermeister,

sichert Frau Seifert zu, weiterhin fachlichen Rat einholen und an dem Thema zu arbeiten.