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Auszug - Berichterstattung des SRH Klinikums Zeitz durch die Geschäftsführung (mündlich)  

Sitzung des Ausschusses für Bildung, Soziales, Kultur und Sport
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Bildung, Soziales, Kultur und Sport
Datum: Mo, 29.11.2021 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:30 - 19:06
Raum: Zoom - Videokonferenz
Ort:

Zunächst beantragt Frau Reimschüssel Rederecht für Frau Neubauer.

 

Gesetzl. Anzahl der Mitglieder:

7

davon anwesend:

7

von der Abstimmung gemäß

§ 33 KVG LSA ausgeschlossen:

 

0

 

 

Name

Ja

Nein

Enthaltung

Frau Heike Reimschüssel

X

 

 

Herr Reiner Eckel

X

 

 

Herr Peter Kurth

X

 

 

Herr Dr. Nils Reiche

X

 

 

Herr Dr. med. Jörn Röhler

X

 

 

Frau Margarete Späte

X

 

 

Herr Dr.med. Albrecht Weinhold

X

 

 

 

 

Frau Neubauer erhält das Wort:

Zuerst berichtet Frau Neubauer über die derzeitige Situation zur Coronapandemie. Es waren über mehrere Monate zwei Coronastationen geöffnet. Der Krankenhausbetrieb war ziemlich komplett zum Erliegen gekommen. Mit dem heutigen Stand wurden über 600 Covid-Patienten im Klinikum behandelt. Eine Vielzahl an Mitarbeitern war ebenfalls erkrankt. Im Mai-Juni hat sich die Lage wieder etwas entspannt.

Über strukturelle Veränderungen wurde ebenfalls nachgedacht, nachdem eine Geriaterin gefunden wurde. So konnte zum 01.10.2021 eine zweite geriatrische Station eröffnet werden.

Es wurde die zweite pädiatrische Station in eine geriatrische Station umgewandelt, die Patienten der HNO wurden mit den allgemein chirurgischen Patienten zusammengelegt. Das Team ist vollständig und die Auslastung ist hoch. Unter anderem erfolgt die Belegung auch mit Patienten aus Thüringen.

Die Schließung der Intensivstation war und ist nie vorgesehen gewesen. Es gibt 4 intensivmedizinische Betten, wobei noch freie Kapazitäten vorhanden sind. Die übrigen Betten werden mit internistisch zu überwachenden Patienten geführt. Aus der alten IMC-Station wurde eine postoperative Aufwachstation. Unter jetziger Sicht ist die Entwicklung des Krankenhauses sehr zufriedenstellend. Es wurde eine gute Mitarbeitergewinnung geschaffen. Der Pflegebereich bereitet wenig Sorgen. Die Vorgaben wurden durch eine gute personelle Aufstellung erfüllt.

 

Aktuell gibt es eine Station mit 27 Corona-Patienten. Die Situation ist beherrschbar.

Schwierigkeiten bereitet derzeit die Umsetzung des neuen Infektionsschutzgesetzes ohne Einschränkungen für die Bevölkerung, was die medizinische Versorgung angeht. Besuche sind in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt momentan nicht möglich. Planbare OP’s werden aufgeschoben, aber für akute Fälle sind Betten vorhanden.

 

Herr Dr. Röhler:

Die demographische Entwicklung ist im hausärztlichen Bereich in der Region Zeitz katastrophal. Wie reagiert das Klinikum auf den vermehrten Ansturm ambulanter Patienten?

Gibt es Pläne, die Rettungsstelle personell und strukturell aufzubessern?

 

Frau Neubauer.

Es gibt ein Konzept für die Umgestaltung der Rettungsstelle aus dem Jahr 2016. Die benötigten Kosten von ca. 4,5 Mio. Euro können momentan nicht aufgebracht werden.

 

Die Problematik mit den niedergelassenen Ärzten, welche in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen, wurde bereits an das Kränkenhaus herangetragen. Mit der Geschäftsführerin des MVZ in Zeitz wurde bereits Kontakt aufgenommen, um vielleicht zum Teil Sitze zu übernehmen. Kapazitäten sind hier noch nicht vorhanden. Derzeit sind sehr viel internistische Ärzte gefragt. Hier ist das Krankhaus auch limitiert, wie in anderen Krankenhäusern ebenso. Hoffnung besteht, dass permanent Unterstützung aus Leipzig kommt. Im Bereich der inneren Medizien ist das schon so. Allerdings ist das dauerhafte Pendeln für die Ärzte aus Leipzig keine komfortable Lösung.

 

 

 

 

 

 

Herr Dr. Röhler:

Wird das Programm „Allgemeinmediziner“ in Naumburg und Zeitz wieder aufgenommen?

 

Frau Neubauer:

Die neue Personalleiterin, welche seit 01.07.2021 im Dienst ist, setzt sich sehr intensiv mit diesem Thema auseinander. Zum aktuellen Stand können keine Angaben gemacht werden.

 

Frau Reimschüssel:

Sie erinnert an einen Stadtratsbeschluss, der aussagt, dass für Ärzte, die sich niederlassen wollen, ein Ansprechpartner da ist für deren Anfragen / Probleme.

Das wurde in der Vergangenheit nicht ernsthaft vorangetrieben. Hier sollte man wieder mehr Engagement zeigen, um eine bessere Infrastruktur zu schaffen.

 

Frau Langenberg:

Es gibt keine Engpässe, was die Kindergartenplätze angeht. Allerdings kann nicht die Einrichtung ausgesucht werden, in der man sein Kind unterbringen möchte.

 

Dr. Reiche:

Kann davon ausgegangen werden, dass auf allen Stationen Möglichkeiten vorhanden sind, Chef- bzw. Oberarztpositionen zu besetzen?

 

 

 

Frau Neubauer:

Alle Abteilungen werden chefärztlich geführt. In der Anästhesie gibt es ein Konstrukt, dass der Chefarzt aus Gera auch die Verantwortung für den Standort Zeitz mit übernommen hat. Dadurch kommt auch Personal aus Gera mit nach Zeitz.

 

Frau Reimschüssel:

Ist bezüglich der Wartezeiten auf einen Platz in der Psychiatire etwas geplant, um diese zu verkürzen? Kann ein ambulantes Angebot mit angeschlossen werden?

Im Klinikum Gera gibt es eine onkologisch-psychiologische Beratung und Betreuung. Kann dies mit nach Zeitz ausgedehnt werden?

 

Frau Neubauer:

Die tagesklinischen Patienten sind im Bettenplan festgelegt. Es gibt 55 zuerkannte Plätze. Diese verteilen sich eigentlich auf drei Standorte (Weißenfels, Naumburg, Zeitz). Ein Standort davon ist noch nicht gefunden. Solange dies nicht passiert ist, kann eine Aufstockung nicht erfolgen. Das Problem ist bekannt. Eine Erweiterung um 15 Betten beansprucht mehr Platz und Personal sowie immense Kosten dafür. Das kann nicht realisiert werden.

Hinsichtlichlicht der Onkopsychiatrie wurde ein Förderantrag an die Krankenkassenverbände gestellt.Die Hürden sind so hoch, das die Umsetzung nicht erfolgen kann. Der Antrag wurde zurückgezogen. Eine Sozialarbeiterin wird derzeit in Psychoonkologie ausgebildet. Der Abschluss ist in 2022.