Vorlage - V/GTH/BM/0043/09
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Der Gemeinderat beschließt in seiner Sitzung am 18. Dezember 2009 einen Teil der Straße „Kirchweg“ in Theißen in „Glück-Auf-Straße“ (wie im Lageplan gekennzeichnet) umzubenennen.
Begründung:
Durch die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH (MIBRAG) wurde der Antrag zur Umbenennung der Straße bzw. eines Teiles der Straße „Kirchweg“ gestellt.
Der Antrag ist in der Hauptsache darin begründet, dass auf Grund der Eingemeindung die postalische Anschrift verändert werden muss.
Bereits ab 1830 wird im Braunkohlenrevier Zeitz-Weißenfels, insbesondere in und um
Theißen Bergbau betrieben.
Um 1900 war Theißen ein Zentrum der Brikettproduktion im Zeitz-Weißenfelser-Revier.
Darüber hinaus wurde 1926 das Kraftwerk Theißen zur Erzeugung von Elektroenergie in Betrieb genommen.
Nach Einstellung der Herstellung von Braunkohlenbriketts im Jahr 1971 und Stilllegung des Kraftwerkes um 1975 wurden alle Industriebauten zurückgebaut.
Die letzten sichtbaren Zeugen, die zwei Schornsteine des Kraftwerkes Theißen, wurden im Juni 1989 gesprengt.
Nach der Wiedervereinigung 1990 entstand auf dem historischen Standort zwischen Wiesenstraße und Kirchweg in Theißen ein Verwaltungskomplex, der bis 1993 die Gruppendirektion Süd der MIBRAG Mitteldeutsche Braunkohlenwerke Aktiengesellschaft
Bitterfeld beherbergte.
Zum 1. Januar 1994 nahm die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH und deren Tochtergesellschaft MBEG am Standort Theißen Ihren Geschäftssitz in der Wiesenstraße 20
auf.
Auch die neuen tschechischen Gesellschafter der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH haben sich zum Geschäftssitz in Theißen bekannt und im Jahr 2009 die JTSD Braunkohlebergbau GmbH als neue Holding hier angesiedelt.
Die mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH ist auch heute noch für rd. 2100 Mitarbeiter
ein Arbeitsgeber.
Für die Gemeinde Theißen ist die mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH seit
15 Jahren zugleich das größte ansässige Unternehmen.
In der Bergarbeitergemeinde Theißen gibt es zwar die „Fabrikstraße“, die an den weiteren Industriestandort erinnert, aber es gibt keine Straße, die in ihrer Bezeichnung selbst von der mehr als 150 Jahren andauernden Bergbautradition zeugt.
Um auf das Unternehmen aufmerksam zu machen ist es der Name – Glück auf -
der eng mit dem Bergbau verbunden ist.