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Vorlage - VI/STR/40/0843/18  

Betreff: Ernennung Ehrenbürger
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage Stadt Zeitz
Verfasser:Fachbereich Soziales Zeitz
SG Kultur und Tourismus
Federführend:Fachbereich Soziales Zeitz   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung, Soziales, Kultur und Sport Vorberatung
12.11.2018 
Sitzung des Ausschusses für Bildung, Soziales, Kultur und Sport ungeändert beschlossen   
Haupt-und Wirtschaftsausschuss Vorberatung
29.11.2018 
Sitzung des Haupt- und Wirtschaftsausschusses      
Stadtrat Zeitz Entscheidung
06.12.2018 
Sitzung des Stadtrates Zeitz      

Der Stadtrat beschließt

 

1)      die Ernennung von Herrn Siegfried Eißner auf Grund seiner Verdienste für die Stadt Zeitz zum Ehrenbürger der Stadt Zeitz. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, alle dafür erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen.

 

2)      die Gestaltung/ Text der Verleihungsurkunde für die Ernennung von Herrn Siegfried Eißner zum Ehrenbürger der Stadt Zeitz gemäß § 7 Abs. 4 der Ehrensatzung der Stadt Zeitz sowie den Text für den Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Zeitz.


Gesetzliche Grundlage:

Ehrungssatzung der

Stadt Zeitz vom 10.02.2011

bereits gefasste Beschlüsse:

keine

aufzuhebende Beschlüsse:

keine

 

Begründung:

 

zu 1)

Siegfried Eißner, in Bernburg geborener Sohn einer musikalischen Pfarrersfamilie,  besuchte als Schüler die Latina  der Frankeschen Stiftungen Halle und war Mitglied des dortigen Stadtsingechors.

 

Nach dem 2. Weltkrieg belegte er einen Neulehrerkurs mit Schwerpunkt Musik und unterrichtete ab 1950 an verschiedenen Schulen, so in Theißen, Nonnewitz und Droßdorf.

In den folgenden Jahren absolvierte er viele Lehrgänge in den Fächern Germanistik und Musik und wechselte im Jahr 1958 an die Erweiterte Oberschule „Geschwister Scholl“, dem heutigen „Geschwister-Scholl-Gymnasium“. In seinem Unterricht brachte er seinen Schülern die Musik nah; weckte deren Interesse für die Musik auf seine ganz eigene und auch auf nachhaltige Weise. Denn viele seiner Schüler schlugen später eine musikalische Laufbahn ein.

1992 trat Siegfried Eißner in den Ruhestand.

 

Siegfried Eißners Leidenschaft für die Musik war und ist auch heute noch auf das Engste mit der Zeitzer Kultur-, Musik-, Schul-, Theater- und Stadtgeschichte verwoben.

Nachfolgend eine kleine Auswahl seines einzigartigen Schaffens:

 

Sein umfangreiches Wissen und seine Begeisterung für die Musik gab Siegfried Eißner nicht nur als Lehrer an seine Schüler weiter sondern auch als Chorleiter an viele sangesfreudige Menschen. So musizierten unter seiner Regie neben den Schul- und Lehrerchören der früheren EOS „Geschwister-Scholl“ und des heutigen GSG, auch die Volkschöre Theißen und Droßdorf sowie der Gesangverein Theißen.

Anlässlich seiner 50jährigen Chorleitertätigkeit wurde Siegfried Eißner mit der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes ausgezeichnet.       

 

Siegfried Eißner zählt zu den Mitbegründern des Heimatvereins Droßdorf, des Gesangvereins Theißen und des Schulfördervereins des Geschwister-Scholl-Gymnasiums (GSG).

Unter seiner Federführung und als Mitglied des Schulfördervereins des GSG erschienen zwei Broschüren zur Schulgeschichte des GSG. Zum einen die Broschüre „Stiftsgymnasium – Disziplinarfälle“ und zum anderen die Broschüre mit dem Titel „Von der Realschule zum Geschwister-Scholl-Gymnasium“.

Siegfried Eißner schrieb die „Chronik der Stiftsschule zu Zeitz“ (2001)  sowie mit Unterstützung von Peter Czok die „Geschichte des Schulchores“ vom 16. Jahrhundert (Zeitzer Knabenchöre, Schulkantorei) bis 1945 und von 1950 -1994.

 

Eine intensive Zusammenarbeit verband ihn mit dem Zeitzer Theater.

So wirkte er am Jugendtheaterstück „Mambo mortale“ sowie an der Einstudierung des Oratoriums „Das Lied von der Glocke“ von Andreas Romberger nach einem Text von Friedrich Schiller mit, welches später zur Aufführung kam.

Gemeinsam mit dem Theaterorchester und der Unterstützung von Kollegen wurden jährlich ca. 15 Schülerkonzerte angeboten. Pro Jahr besuchten zwischen 3000 und 4000 Schüler diese, von ihm auf jede Klassenstufe zugeschnittenen Konzerte.

 

Mit der Veranstaltung „Offenes Singen“, deren Initiator Siegfried Eißner war, brachte er viele Musikliebhaber zum gemeinsamen Singen zusammen. 100 Mal lud er unter einem bestimmten Thema zum „Offenen Singen“ ein und jedes Mal folgten seiner Einladung zwischen 60 und 70 Musikinteressierte. Im Jahr 2006 endete dann diese beliebte Veranstaltungsreihe und Siegfried Eißner legte den Taktstock aus der Hand.

Ab und zu jedoch, nimmt er eben diesen Taktstock wieder in die Hand und dirigiert wie  z. B. beim Festprogramm anlässlich des 110jährigen Bestehens des GSG den großen Chor, bestehend aus ehemaligen und aktuellen Mitgliedern.

 

2013 veröffentlichte Siegfried Eißner das Heft „Zeitzer Heimatlieder“, in der er viele Lieder ob in hochdeutsch oder auch in Zeitzer Mundart zusammengetragen hat und die im Jahr 2017 in einer zweiten Auflage erschienen ist.

Mit der Veröffentlichung dieser Lieder ist es Siegfried Eißner gelungen, Zeitzer Liedgut vor dem Vergessen zu bewahren.

 

Ebenfalls im Jahr 2013  vermachte er das von ihm eingerichtete „Zeitzer Musikzimmer“ dem Stadtarchiv Zeitz als Schenkung zum dauerhaften Verbleib.

Mit heutigem Stand umfasst dieses „ Zeitzer Musikzimmer“ 965 Dokumente und Exponate, die nach Kategorien (u.a. Programmhefte Theater Zeitz, Singen in Zeitz, Musik-Institute in Zeitz, Zeitzer Musiker, Werke Zeitzer Komponisten) und mit entsprechendem zeitlichem Umfang katalogisiert sind. Diese Sammlung ist für die Öffentlichkeit zugänglich und kann von Interessenten für deren Arbeit genutzt werden.

 

Der Kreismusikschule „Anna Magdalena Bach“ Zeitz überließ Siegfried Eißner Teile seiner Bibliothek so „Musiker Biografien“, „Schriften zur Ästhetik“ und „Schulpraktische Hand-bücher“. Er gab wissenschaftliche und geschichtliche Belege uneigennützig an Theater-institutionen weiter, um sie in Konzerten, Theaterstücken oder anderen Projekten und Programmen einfließen zu lassen.

Siegfried Eißners Wesen ist geprägt von Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, von Bescheidenheit und Menschlichkeit.

Er ist ein gern gesehener Gast bei Veranstaltungen und ein angenehmer Gesprächspartner.

Und auch heute noch, im hohen Alter von über 90 Jahren ist sein Wissensdurst, seine Sammelleidenschaft und sein Interesse an der Zeitzer Stadtgeschichte ungebrochen.

Die Ernennung von Siegfried Eißner zum Ehrenbürger der Stadt Zeitz bedeutet die Würdigung seines Lebenswerkes verbunden mit einer großartigen, herausragenden und vielfältigen Leistung für die Bürger der Stadt Zeitz, für die Stadt Zeitz selbst und darüber hinaus in besonderem Maße und über einen langen Zeitraum.

 

zu 2)

Mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft erhält der Ehrenbürger gemäß Ehrungssatzung eine Verleihungsurkunde und darf sich in das „Goldene Buch der Stadt Zeitz“ eintragen.

Folgender Text wird für die Verleihungsurkunde bzw. den Eintrag in das „Goldene Buch der Stadt Zeitz“ beschlossen:

 

Text Verleihungsurkunde

 

Die Stadt Zeitz

verleiht

Herrn Siegfried Eißner

in rdigung seines Lebenswerkes und

seines umfangreichen Schaffens insbesondere zur Zeitzer Musikgeschichte

das

Ehrenbürgerrecht der Stadt Zeitz

 

 

Zeitz, ………. 2019

 

Christian ThiemeHeinz Borde

OberbürgermeisterVorsitzender des Stadtrates

der Stadt Zeitz der Stadt Zeitz

 

 

Text „Goldene Buch der Stadt Zeitz“

 

In Würdigung seines Lebenswerkes

und seines umfangreichen Schaffens insbesondere zur Zeitzer Musikgeschichte

wird

Herrn Siegfried Eißner

das

Ehrenbürgerrecht der Stadt Zeitz

verliehen.

 

Zeitz, …. 2019

 

 

 

Siegfried Eißner

 

 

Christian ThiemeHeinz Borde

OberbürgermeisterVorsitzender des Stadtrates

der Stadt Zeitzder Stadt Zeitz

 

 

r die  Gestaltung der Verleihungsurkunde sowie den Eintrag des Textes in das „Goldene Buch der Stadt Zeitz“ ist der Zeitzer Grafiker Peter Schröter zu beauftragen.