Inhalt

Vorlage - VII/STR/65/0257/20  

Betreff: Vorstellung der Hochwassermaßnahme Nr. 62 Baenschstraße 2. BA / Sanierung Busbahnhof
mündlich durch Ing.Büro TBV Zeitz
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage Stadt Zeitz
Verfasser:Fachbereich Technisches Zeitz
SG Straßenbau und Verkehr
Federführend:Fachbereich Technisches Zeitz   
Beratungsfolge:
Bauausschuss Information
09.09.2020 
Sitzung des Bauausschusses zur Kenntnis genommen   
Anlagen:
04 Lageplan Strb M500

Gesetzliche Grundlage:

VOB, HOAI

bereits gefasste Beschlüsse:

-

aufzuhebende Beschlüsse:

-

 

 

 

Information:

 

Die vorzustellende Planung beinhaltet die Instandsetzung bzw. Erneuerung  der Baenschstraße 2. Bauabschnitt in 06712 Zeitz im Bereich Ostseite Bahnhofsgebäude bis zur Zufahrt Parkplatz am Imbiss in der Nähe des Kreisverkehrs  einschließlich des zentralen Busbahnhofes und des Bahnhofsvorplatzes. Diese Straße und der Busbahnhof wurden durch Überschwemmungen während des Hochwassers im Juni 2013 beschädigt.

Der 1. Bauabschnitt Baenschstraße umfasst den Bereich zwischen Engelsbrücke und Dreierbrücke einschließlich des Parkplatzes am Imbiss und befindet sich derzeit in der Ausführung.

 

Die Instandsetzung der Verkehrsflächen wird mit Fördermitteln aus dem Hochwasserfonds unterstützt. Im Bereich des Zentralen Busbahnhofes und des Bahnhofsvorplatzes soll weiterhin eine Förderung durch die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH im Rahmen des Schnittstellenprogrammes Bahnhof Zeitz erfolgen.

 

Die voraussichtlichen Kosten belaufen sich auf 1,25 Mio.€ aus dem Hochwasserfonds lt. Schadensgutachten, Förderung 100 % und 832 T€ aus dem Schnittstellenprogramm der NASA, Förderung 80 %.

 

Neben der Erneuerung / Instandsetzung der Baenschstraße und des Busbahnhofes aufgrund von massiven Schädigungen der Verkehrsfläche durch das Hochwasser 2013 und daraus resultierender Spätfolgeschäden sollen im Rahmen der Baumaßnahme die Anlagen der Schnittstelle Bahnhof Zeitz und Busbahnhof Zeitz als Einrichtungen des öffentlichen Personennahverkehrs umgebaut und zeitgemäß erneuert werden. 

 

 

Baenschstraße:

 

Die geplante Ausbaulänge der Baenschstraße beträgt  ca. 235 m.

Der Trassenverlauf der Baenschstraße ist aufgrund der Aufgabenstellung (Instandsetzung der vorhandenen Fahrbahn) identisch mit der vorhandenen Trasse.

 

Die Querschnittgestaltung Baenschstraße erfolgt gemäß RASt 06 (Richtlinie für die Anlage von Stadtstraßen). Das Mindestmaß zur Gewährleistung des Begegnungsfalls Bus / Bus beträgt dabei 6,50m.

 

Der Neubau der Fahrbahn soll gem. RSTO 2012 – Richtlinie für die Standardisierung des Oberbaues von Verkehrsflächen, Punkt 3 erfolgen. Für die Bauweise wurde aufgrund der örtlichen Gegebenheiten die vollgebundene Asphaltbauweise mit einem Gesamtaufbau von 68 cm entsprechend vorstehender Tabelle gewählt.

 

-

      3,5 cm

Asphaltdeckschicht  SMA  8 DS 25/25-55A

(ZTV-Asphalt-StB)

-

      8,5 cm

Asphaltbinderschicht AC 16 BS 25/55-55A

(ZTV Asphalt-StB)

-

 

-

       26 cm

 

       30 cm

Asphalttragschicht AC 32 TS 50/70

(zweilagiger Einbau)

Bodenverbesserung mit hydr. Bindemittel

(ZTV Asphalt-StB)

 

(ZTV E StB)

 

     68 cm  Gesamtaufbau

 

 

 

 

Zentraler Busbahnhof:

 

Der Umbau des Busbahnhofes soll grundsätzlich auf der bereits durch den ÖPNV genutzten Fläche erfolgen. Allerdings ändert sich jedoch komplett der Grundriss dieser Verkehrsanlage aufgrund des Umbaues von Einzelbushaltestellen in eine zentrale Busplattform. Dazu ist teilweise Grunderwerb von der Deutschen Bahn im Bereich neben der ehemaligen Bahnpost von ca. 280 erforderlich.

Die Ausbaufläche des Zentralen Busbahnhofes einschließlich angrenzender Parkflächen beträgt ca. 5000 m².

Der Busbahnhof soll in Abstimmung mit der Personenverkehrsgesellschaft Burgenlandkreis mbH mit einer zentralen Plattform hergestellt werden, an der umlaufend verteilt die Haltestellen angeordnet sind. An allen Haltestellen soll eine unabhängige Zu- und Abfahrt möglich werden.

Durch diese Gestaltung der Abfahrtsmöglichkeiten der Busse in beide Richtungen der Baenschstraße wird der Busbetrieb unabhängiger von Straßensperrungen bei zukünftigen Baumaßnahmen im Bereich der Unterstadt. Weiterhin entfällt durch den geplanten Umbau die oft notwendige Nutzung der Umfahrung Baenschstraße westlich des Bahnhofsgebäudes zu Zwecken des Wendens / Umkehrens. Dass zukünftig keine Busse mehr die Umfahrung Baenschstraße nutzen müssen, erweitert für die Stadt Zeitz die Vermarktungsmöglichkeiten der zum Verkauf stehenden Grundstücke westlich des Bahnhofsgebäudes.

Umlaufend um die Plattform sollen Sonderbordsteine für Bushaltestellen eingebaut werden mit einem Bordanschlag von 18 cm. In den Absenkbereichen ist soll die Höhe 1 bis 2cm betragen.

Als Oberflächenbefestigung ist Betonsteinpflaster geplant im 4-Steinformat, gelbton. Dieses Pflaster soll ebenfalls auf dem Bahnhofsvorplatz eingebaut werden. Im zurzeit in Ausführung befindlichen 1.Bauabschnitt Baenschstraße ist bereits der Einbau dieses Pflasters im Gehweg vor dem Bahnhof vorgesehen. Der Einbau desselben Pflasters in den Bereichen Busplattform, Bahnhofsvorplatz und Gehwegflächen am Bahnhofsgebäude sollen die strukturelle Verbindung dieser Verkehrsflächen optisch verdeutlichen.

Die Querneigung der Plattform soll 2 % in südliche Richtung betragen. Die Neigungen der angrenzenden Busverkehrsflächen sind so angelegt, dass sie von der Busplattform wegentwässern. In südliche Richtung wird das Oberflächenwasser in die Kastenrinne am Fahrbahnrand der Baenschstraße abgeleitet und in nördliche Richtung in die Bordrinne des nördlichen Gehweges. Hier erfolgt die Ableitung in geplante Straßenabläufe und weiterführend in die vorhandene Kanalisation.

Auf der Plattform soll eine gesamtüberspannende Überdachung errichtet werden. In der Überdachung ist ein Entwässerungssystem zur Ableitung des auf der Überdachung anfallenden Niederschlagswassers vorgesehen. Der Anschluss der Ablaufleitungen soll an die vorhandene Kanalisation erfolgen.

Es ist vorgesehen ein Leitsystem für Blinde und Sehschwache zu errichten. Es soll jede Haltestelle, Sitzgelegenheit und Informationssystem dadurch auffindbar sein. Dabei sind die Übergangsstellen des taktilen Leitsystems aus dem Bahnhofsgebäude in die Verkehrsanlagen Baenschstraße zwischen den Planungsbüros abgestimmt worden.

Das taktile Leitsystem wird am Ost- und Westausgang des Bahnhofsgebäudes und aus dem Nachtausgang Ostseite weitergeführt. Auf die taktile Wegführung Nachtausgang Westflügel wurde verzichtet, da es hier zu den PKW-Stellflächen geht und der Bedarf für nicht notwendig eingeschätzt wurde.

Im Bereich des Bahnhofsvorplatzes erfolgt die taktile Wegführung zu den Fahrgastinformationssystemen und der Busplattform. Auf die Busplattform sind 2 kanalisierte Wegzuführungen geplant. 1x Westseite und 1x Ostseite.

 

Auf der Busplattform ist die taktile Wegführung zu jedem einzelnen Buseinstieg vorgesehen. Die derzeitig vorgesehene Plattenverlegung wird mit Fortschreibung der Planung der Überdachung angepasst entsprechend der Positionierung der Dachstützen und Windfänge mit Sitzgelegenheiten.

 

Hinsichtlich der Barrierefreiheit sollen an allen vorgesehenen Querungstellen durch Fußgänger Bordabsenkungen hergestellt werden. An den Bordabsenkungen sollte die Höhe 1 bis max. 2cm betragen. 1-2cm befahrbar für Rollstuhlfahrer und 1-2cm ertastbar für Blindenstock.

 

Bahnhofsvorplatz:

 

Die Ausbaufläche des Bahnhofsvorplatzes umfasst eine Fläche von ca. 950 m².

Der Umbau und Ausbau des Bahnhofsvorplatz erfolgt auf gleicher Fläche wie die bisherige Nutzung und soll in seiner Grundform erhalten bleiben.

Es ist lediglich im westlichen  Anschluss an den Busbahnhof ein geringe Veränderung der Bordführung geplant, um hier die Zufahrt zu dem städtischen Grundstück ehemalige Bahnpost herstellen zu können und um die Zufahrt auf den Bahnhofsvorplatz für Anlieferungen ins Bahnhofsgebäude und Rettungsfahrzeuge zu ermöglichen.

Am Bahnhofsvorplatz soll als Abgrenzung zur Baenschstraße Hochbord aus Granit und im Haltestellenbereich Schienenersatzverkehr / Fernbus Sonderbordstein für Bushaltestellen eingebaut werden. Die Absenkbereiche sollen mit dH 1 bis 2 cm hergestellt werden.

Die Oberflächenentwässerung soll durch Ableitung dieser Wässer vom Mittelpunkt des Platzes in die Außenbereiche erfolgen. Dies soll mit einem Gefälle von 2 bis 2,5 % erfolgen. Umlaufend auf dem Vorplatz soll ein offenes Pflastergerinne das Wasser in Straßenabläufe ableiten.

Wie auf der Busplattform ist hier auch ein Leitsystem für Blinde und Sehschwache vorgesehen. Es soll damit die Haltestelle Schienenersatzverkehr / Fernbus, die Sitzgelegenheit und das Informationssystem auffindbar sein.

 

Gesamter Planungsbereich, Gehwege:

 

Durch die baulichen Veränderungen des Busbahnhofes / Bahnhofsvorplatzes im Rahmen des Schnittstellenprogrammes sollen zeitgemäße Veränderungen an diesen Verkehrseinrichtungen erfolgen, die den Nutzungskomfort erheblich verbessern und den öffentlichen Personennahverkehr attraktiver machen. Dazu ist auch vorgesehen ein digitales Leitsystem für die An- und Abfahrtszeiten der Busse und der Züge zu errichten.

 

Im gesamten Areal der Baenschstraße wurden wegeverbindende Verknüpfungen beachtet und in die Planung integriert. So sind vom Parkplatz Imbiss 2 Querungsmöglichkeiten vom Parkplatz in Richtung nördlichen Gehweg vorgesehen. Die Fußgängerführung auf die Busplattform ist kanalisiert durch 2 Zuwegungen an der Ost- und Westseite der Plattform. Hier können gezielt die Fahrgäste an die Informationssysteme geführt werden. Am Bahnhofsgebäude soll die Querung der Baenschstraße mit Hilfe einer gesicherten Querungshilfe (Mittelinsel mit Fußgängerüberweg) erleichtert werden.

 

Eine weitere Verbesserung des fußläufigen Vernetzung ist mit der Errichtung eines straßenbegleitenden Gehweges ab Höhe Dreierbrücke (Stat. 0+410) bis zum Bauende (Zufahrt zum Parkplatz am Imbiss) vorgesehen. Dieser Gehweg in einer Breite von ca. 2 m soll den derzeitig noch vorhandenen straßenunabhängig geführten Gehweg südlich des Parkplatzes am Imbiss ersetzen. Der alte Gehweg ist sehr schmal und durch den massiven Bewuchs im Bereich der Böschung zur Weißen Elster sehr eingeschränkt. Durch geplante Maßnahmen zur Hochwassersicherung an der Weißen Elster durch das Land Sachsen-Anhalt sind in absehbarer Zeit Veränderungen an diesem bestehenden Gehweg zu erwarten und dadurch wird eine Fußgängerführung nur noch eingeschränkt oder nicht mehr möglich sein. Mit der neuen Gehwegtrasse sind kurze querende Verbindungen der Baenschstraße möglich und der gesamte Gehweg erhält eine bessere Ausleuchtung wie der alte Gehweg. Hier ist die Ausleuchtung durch den massiven Bewuchs stark beeinträchtigt.

 

Durch die Erweiterung der Busbahnhofsfläche in nördlicher Richtung (Grunderwerb von der Deutschen Bahn) sind im Bereich dieses Gehweges oberhalb der neu zu errichtenden Stützmauer zum Gelände der Deutschen Bahn Böschungsherstellungen notwendig. Die Anböschungen sind  mit einer Neigung 1:1,5 herzustellen bzw. soll im Anpassungsbereich zur vorhandenen Böschung die vorhandene Böschungsneigung angenommen werden. Die Böschung dient zur Anpassung des vorhandenen Geländes an die neuen Stützmauerhöhen. Die Stützmauer hat eine Länge von ca. 60 m und ist zwischen 60 cm und 1 m hoch.

 

Im Zuge des Ausbaus wird auch die Straßenbeleuchtung mit erneuert.

 

Leider sind aufgrund der kompletten Umgestaltung des Busbahnhofes auch Baumfällungen notwendig. Das betrifft die Platanen auf den jetzigen Bussteigen und auch teilweise Bäume in den Nebenanlagen, welche wegen ihres Zustandes nicht erhalten werden können. Die daraus erforderlich werdenden Ersatzmaßnahmen werden im Stadtgebiet erfolgen. Alle anderen Bäume sollen unbeschadet erhalten werden.

 

 

 

Anlage

Lageplan