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Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen - Am Orange Day gemeinsam Flagge zeigen

Pressemitteilung der Stadt Zeitz vom 25.11.2025

Geschlechtsspezifische Gewalt beginnt nicht erst mit einer Straftat, sondern vielmehr bereits im Alltag mit Sexismus sowie Beschimpfungen und endet mit Femiziden, der Ermordung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts und ist leider allgegenwärtig und fest in patriarchalen Strukturen verankert. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass weltweit ein Drittel aller Frauen mindestens einmal im Leben Opfer sexueller oder physischer Gewalt sind. In Deutschland hat jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. Sie beginnt mit der alltäglichen Anmache, mit frauenfeindlicher Sprache, Witzen und Beschimpfungen. Direkte Erscheinungsformen von Gewalt gegen Frauen sind beispielsweise sexuelle Belästigung, Demütigung, Beleidigung, Prügel, Bedrohung, soziale Kontrolle, sexuelle Nötigung, Stalking oder Vergewaltigung.

Doch nicht überall gibt es Gesetze, die Frauen und Mädchen schützen und auch da wo es die Gesetze gibt, zeigt sich, wie auch in Deutschland, dass Gewalt gegen Frauen noch immer alltäglich ist und Übergriffe wieder zunehmen. Umso wichtiger ist es, dass mit verschiedensten Aktionen und Kampagnen auf das Thema aufmerksam gemacht wird und betroffenen Frauen und Mädchen gezeigt wird, wo sie Hilfe finden und ganz wichtig, dass sie keinesfalls Schuld tragen.

Das Zeitzer Frauenhaus, der Frauenarbeitskreis, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Zeitz Steffi Pinkert, Bürgermeisterin Kathrin Weber und Oberbürgermeister Christian Thieme zeigen Flagge und positionieren sich deutlich gegen jede Art von Gewalt an Frauen und Mädchen. Gemeinsam nutzte man den Orange Day, um ein Zeichen zu setzen und hisste am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, vor dem Rathaus der Stadt Zeitz die Fahne „Sachsen-Anhalt für ein Leben ohne Gewalt“, die hier bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, für alle sichtbar bleibt.

Mit der Aktion will man nicht nur auf das Thema aufmerksam machen und die Menschen sensibilisieren, sondern vielmehr deutlich machen, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein großes Problem in unserer Zivilgesellschaft darstellt, alltäglich ist, alle Gesellschaftsschichten betrifft, es für betroffene Frauen und Mädchen noch immer zu wenige helfende Angebote gibt und die Täter zu oft straffrei davonkommen. Erhobene Zahlen belegen dies und sagen aus, dass in Deutschland fast jeden Tag ein Femizid stattfindet, alle zwei Tage ein Mann seine (Ex-)Partnerin tötet, dass 63 % der politisch engagierten Frauen digitale Gewalt erleben und 90 % der jungen Frauen starke bis extreme Angst haben, wenn sie nachts unbekannten Männern begegnen.

Mit dem Hissen dieser Fahne zeigen wir klar: Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat hier in unserer Stadt keinen Platz. Wir stehen heute gemeinsam hier, um Betroffenen Solidarität zu demonstrieren und das Thema sichtbar zu machen,

so Bürgermeisterin Kathrin Weber beim gemeinsamen Fahne hissen.

Das internationale Handhilfezeichen ist eine Möglichkeit, um auf eine Notsituation aufmerksam zu machen. Halten Sie die Handfläche nach außen, legen Sie den Daumen in die Handfläche und schließen Sie die Finger darüber zu einer Faust. Wenn Sie dieses Zeichen sehen, ist es wichtig, aufmerksam zu sein und den Notruf zu wählen, um professionelle Hilfe zu holen. Doch das allein reicht nicht aus und auch Steffi Pinkert, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Zeitz, weiß, dass es noch immer zu wenige Hilfsangebote gibt, aber es gibt sie und zu diesen zählen in unserer Stadt und Region:

• Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in den Schulen
• Opferschutzbeauftragte bei der Polizei
• Interventionsstelle in Halle
• Weisser Ring – Hilfeverein für Kriminalitätsopfer
• Pro Familia
• Fachberatungsstelle „Lichtung“ gegen sexualisierte Gewalt in Halle (über AWO)
• Fachberatungsstelle VERA in Magdeburg mit den Themen Zwangsverheiratung, Frauenhandel und ehrbezogene Gewalt
• Jugendamt
• Sozialer Dienst der Justiz
• „Sozialbegleiter“ in Sportvereinen (z.B. KSG in Zeitz)

und das Hilfetelefon, welches 24 Stunden täglich und 365 Tage im Jahr unter der kostenlosen Rufnummer 116 016 erreichbar ist. Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 116 016 und via Online-Beratung werden Betroffene aller Nationalitäten unterstützt. Auch Angehörige, Freundinnen und Freunde sowie Fachkräfte werden hier anonym und kostenfrei beraten.

Autor: Lars Werner, Pressesprecher, 25.11.2025 
Quelle: Stadt Zeitz