Oberbürgermeister Christian Thieme und Mitglieder des Stadtrates gedenken Opfern des Bergarbeitermarsches
Am heutigen 13. August 2025 jähren sich die Ereignisse des Bergarbeitermarsches zum 102. Mal. Oberbürgermeister Christian Thieme legte im Gedenken an die Opfer und alle Beteiligten ein Gesteck am Gedenkstein an der Zeitzer Auebrücke nieder und würdigte die Menschen in einer Schweigeminute. Auch der stellvertretende Vorsitzende des Stadtrates Joachim Strauch sowie Stadtratsmitglied Jens Freyer gedachten den Opfern.
Die Akteure des ersten Weltkrieges sowie Konzerne und Banken wälzten die Folgen des von Deutschland verursachten Krieges auf die Bevölkerung ab und so kämpfte diese ums Überleben. Der Kampf führte schließlich dazu, dass Arbeiter und Angestellte näher zusammenrückten, sich organisierten und mit Demonstrationen bessere Lebensbedingungen und den Rücktritt des Parlaments forderten. 1923 näherte sich die Nachkriegsrevolution dem Höhepunkt. Die Region rund um Zeitz galt damals als Hotspot, denn hier versammelten sich immer mehr Bergarbeiter, Angestellte und ihre Familien um den Forderungen Gehör zu verschaffen.
In einer Nacht- und Nebelaktion verhaftete die Schutzpolizei mehrere Personen, was dazu führte, dass mehr als 10.000 Bergarbeiter am Morgen des 13. August 1923 in Richtung Zeitz marschierten und die Freilassung der Verhafteten forderten. An der Auebrücke trafen die Bergarbeiter auf die Schutzpolizei, welche nach Gesprächen mit den Streikenden den Weg freigab. Doch die Ruhe war nur von kurzer Dauer, denn bereits als die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Wendischen Berg ankamen, wurde an der Auebrücke auf die Demonstranten geschossen. Neun Personen starben sofort, zwei weitere wenige Stunden später und über dreißig Schwerverletzte kämpften nach den Schüssen um ihr Leben. Auf Seiten der Schutzpolizei, die ohne angegriffen zu werden auf die Menge schoss, gab es keine Verletzten. Der Angriff beflügelte die Streikenden, sodass es zum Generalstreik kam, wodurch die Region Zeitz-Weißenfels maßgeblich am Rücktritt des damaligen Reichskanzlers beteiligt war.
„Heute möchten wir erneut unseren Respekt für Opfer und Beteiligte zum Ausdruck bringen. Das Geschehene darf nicht in Vergessenheit geraten. Die Erinnerung an die Menschen bleibt von großer Bedeutung.“,
so Oberbürgermeister Christian Thieme.
Quelle: Stadt Zeitz