Gedenken und Erinnerung an die Selbstverbrennung von Pfarrer Oskar Brüsewitz
Um 11.55 Uhr läuteten die Glocken der Zeitzer Michaeliskirche und eröffneten die Veranstaltung zum Gedenken an den evangelischen Pfarrer Oskar Brüsewitz. Am 18. August 1976 stellte Brüsewitz vor der Michaeliskirche in Zeitz zwei Plakate auf das Dach seines Autos, auf denen er mit den Sprüchen „Funkspruch an alle – Funkspruch an alle – Wir klagen den Kommunismus an wegen Unterdrückung der Kirchen in Schulen an Kindern und Jugendlichen“ sowie „Funkspruch an alle – Funkspruch an alle – Die Kirche in der DDR klagt den Kommunismus an! Wegen Unterdrückung der Kirchen in Schulen an Kindern und Jugendlichen“, das damailge DDR Regime anklagte.
Anschließend übergoss er sich mit Benzin und zündete sich an. Die Aktion dauerte nur kurz, denn schnell wurden die Plakate von Mitarbeitern der Staatssicherheit weggerissen und der schwer verletzte Brüsewitz anschließend abtransportiert. Am 22. August 1976 erlag er den Verbrennungen im Bezirkskrankenhaus Halle-Dölau, ohne dass ihn seine Familie besuchen durfte. Die DDR stellte die Selbstverbrennung als Tat eines krankhaft veranlagten Menschen hin. Brüsewitz selbst teilte in einem Abschiedsbrief mit, dass dies kein Selbstmord sondern eine politische Aktion gewesen sei.
In diesem Jahr jährte sich die Aktion des Pfarrers zum 49. Mal. Zusammen mit der evangelischen Kirchgemeinde, dem Landesbischof, den Regionalbischöfen der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland, Pastorin Claudia Romisch, zahlreichen Zeitzerinnen und Zeitzern sowie Pastorin Esther Fröbel, der jüngsten Tochter von Oskar Brüsewitz, gedachten und würdigten Oberbürgermeister Christian Thieme und Bürgermeisterin Kathrin Weber dem damaligen Pfarrer Oskar Brüsewitz.
Quelle: Stadt ZeitzStadt