Gesellschaft zur Förderung des Schlosses Moritzburg e.V. übergibt wertvolle Exponate an Museum Schloss Moritzburg
Pressemeldung der Stadt Zeitz vom 16.07.2025
Die Sammlungen des Museum Schloss Moritzburg Zeitz wachsen dank der Unterstützung durch die Gesellschaft zur Förderung des Schlosses Moritzburg e.V. weiter an. So ist es Roland Rittig, der fast 25 Jahre Vorsitzender der Schlossgesellschaft war, einmal mehr gelungen, eine bedeutende Schenkung an das Museum zu vermitteln. Diese umfasst rund 400 Plakate, Kataloge, Handzeichnungen und Originalgrafiken von Helmut Brade, Dieter Goltzsche und Lutz Grumbach in einem Wert von rund 10.000 Euro und wurden jetzt durch Roland Rittig und Niklas Franziskus Makowski, jüngstes Vorstandsmitglied der Fördergesellschaft, an Kristin Otto, die Leiterin des Museum Schloss Moritzburg und ihr Team übergeben.
Alle drei Künstler sind dem Zeitzer Museum seit vielen Jahren eng verbunden, haben hier ausgestellt, Plakate und Kataloge für das Museum gestaltet, Bücher illustriert oder in der einen oder anderen Weise auf unsere Stadt weit über ihre Grenzen hinaus aufmerksam gemacht und freuen sich, dass Ihre Werke jetzt in den Fundus des Museum fließen und hier einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden können.
Zu den übergebenen Exponaten zählt dabei die Plakatsammlung des Grafikdesigners Lutz Grumbach, der seit Abschluss seines Studiums 1966 an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle sehr erfolgreich freiberuflich tätig ist. Besonders mit seinen einfallsreichen und geistvollen Plakatgestaltungen wurde er bekannt und erreichte damit eine breite Öffentlichkeit. Doch nicht nur mit den Plakaten, auch mit großflächigen Arbeiten für den Außengereich sowie mit seinen Publikationen von Flyern, Katalogen bis hin zu Büchern, konnte Lutz Grumbach überzeugen. So gestaltet er bereits seit vielen Jahren alle Veröffentlichungen und Ausstellungen sowie das grafische Erscheinungsbild des Novalis-Museums und der international präsenten Novalis-Stiftung in Oberwiederstedt. Für seine Arbeiten erhielt der Künstler über die Jahrzehnte seines Schaffens zahlreiche Ehrungen, wozu unter anderem der Hallesche Kunstpreis gehört, welcher Grumbach im Jahr 2017 von der Stadt Halle und vom Halleschen Kunstverein verliehen wurde.
Neben den Plakaten von Lutz Grumbach erhält das Museum eine für die Stadt Zeitz bedeutende Reihe an Plakaten von Prof. Helmut Brade, die dieser für Zeitz entworfen hat und den neuesten Katalog seiner Plakate „758. Werkverzeichnis der Plakate von 1960 – 2024“ in dem auch alle seine Plakate für Zeitz enthalten sind. Brade prägte als Hochschullehrer mehrere Generationen von Künstlerinnen und Künstlern. Als Grafiker, Grafikdesigner, Plakatgestalter, Bühnen- und Kostümbildner ist er national und international bekannt. Bis 2022 wurde über 750 seiner Plakate für Opern, Museen, Kinos und Theater veröffentlicht und seine Werke in Dauerschleife auf der Internationalen Plakatbiennale weltweit ausgestellt.
Neben den Werken von Grumbach und Brade erhält das Museum Schloss Moritzburg Zeitz zudem Originalgrafiken und Zeichnungen von Prof. Dieter Goltzsche, der als Mitglied der Akademie der Künste Berlin, für die Ernst Ortlepp-Gesellschaft des Zeitzer Museums mehrere Bücher illustriert hat, die diesen Publikationen deutschlandweite Anerkennung verschafft haben. Für die Bücher „Fieschi“ und „Die Rede des Ewigen Juden“ mit den Bildern von Dieter Goltzsche wurde die Ernst-Ortlepp-Gesellschaft anlässlich ihres 10-jährigen Bestehens in Berlin geehrt. Dem Museum übergibt Goltzsche ein Konvolut von Handzeichnungen und Originalgrafiken zur Literatur. Darunter die Bilder zu Andre Schinkels erstem Gedichtband „durch ödland nachts“.
Ich bin hocherfreut über Ihre Gaben, sie bereichern zukünftig die Sammlungen des Museums und wir danken den Künstlern und der Schlossgesellschaft für das großzügige Geschenk,
so Kristin Otto, die Leiterin des Museum Schloss Moritzburg Zeitz.
Nach der Übergabe machte die Museumsleiterin auch noch einmal auf die Ausstellung „Kompositionen der Stille“ von Carola Helbing Erben und Prof. Gerhard Schwarz aufmerksam, welche noch bis zum 17. August im Museum besichtigt werden kann. Der Titel der Ausstellung wurde bewusst gewählt: „Komposition“, ein Wort, welches für die Bildende Kunst ebenso gebräuchlich ist wie für die Musik. „Farbklänge“ oder „Klangfarben“ sehen oder hören wir auch in Bildern oder Musikstücken. „Stille“ schwingt in den Bildwerken beider Künstler in der einen oder anderen, vieldeutigen Art immer mit, nicht Tonlosigkeit oder Stummheit. Ihre Arbeiten sehen wir in jeweils einem großen Raum, das ist gut so, denn beide arbeiten in einer anderen Bildsprache, denen durchaus gemeinsame künstlerische Überzeugungen zugrunde liegen.
Prof. Gerhard Schwarz ist Gründungsmitglied der Gesellschaft zur Förderung des Schlosses Moritzburg Zeitz e.V. Der bekannte Kunsthistoriker Wolfgang Hütt schrieb über ihn: „Schwarz gehört zu den herausragenden Talenten seiner Generation, er geht in alle seinen Werken, Gemälden wie Grafiken, von klaren Flächenvorstellungen aus, ein Prinzip, das ihm die Ausbildung an der halleschen „Burg“ vermittelte. Dabei entwickelte sich die Koloristik aus wenigen, oft tonig gebrochenen Farben.“ Die Klarheit, die Schwarz in seinen Bildern sucht, setzt Klarheit im Denken voraus. Dem Maler ist alles Laute und Spekulative fremd. Das zeigen ganz besonders auch die Bilder in der „Ausstellung Kompositionen der Stille“. In mancherlei Hinsicht ist diese Ausstellung eine Fortsetzung Ausstellung „Stille Bilder“ von 2016. Ein Bild wie „Destillationskolonne“ zeigt, wie sehr sich der Blick des Malers auch auf die Industrielandschaft verändert hat.
Gerhard Schwarz besitzt einen Wirklichkeitssinn, der mit den Worten Realismus noch immer am besten umschrieben ist. Dieser kommt aus lebendiger Anschauung, nicht aus Esoterik oder räucherndem Tiefsinn. Sein Werk vereinigt in sich die besten Traditionen der halleschen Malerschule, es gehört zum Kanon der mitteldeutschen Malerei,
schwärmt Roland Rittig und fügt hinzu:
Und auch die Arbeiten von Carola Helbing-Erben gehören zum Feinsten, was man gegenwärtig auf dem Gebiet der Textilkunst anschauen kann. Werke und Präsentation dieser Kunst zeigen, was in unserem Museum möglich ist.
Carola Helbing-Erben zeigt große textile Arbeiten und Acrybilder neben sehr vielen kleinen, oft hinter Plexiglas geschichteten Collagen aus Stoffstücken, gezeichneten oder gestickten grafischen oder malerischen Elementen. Durch die vielfach verwendeten Schichtungen schafft sie Bildebenen, die räumlich deutlich voreinander stehen. Stiche und Striche, Stoffe, Papiere… alles vermischt sich zu Farb- und Formenklängen. Viele der kleinteiligen Arbeiten erscheinen wie ein Bühnenmodell. Da bekommen etwa Birken, Wintersonne oder ein Frühlingserwachen ihren Auftritt. Zur Eröffnung der Ausstellung sprach sie selbst zu ihrer Arbeitsweise und las eigene Notizen.
Eine großartige Ausstellung die man keinesfalls versäumen sollte. Bis zum 17. August ist sie noch im Haus zu sehen und ich möchte bereits jetzt darauf hinweisen, dass wir mit der kommenden Ausstellung zum 200. Geburtstag Otto Baenschs, welche am ab 30. August eröffnet wird und der Sonderausstellung „Hortus luminis“ mit Arbeiten des Künstlerduos Sylvia Döhler und Uwe Klos, welche unsere Gäste ab dem 27. September besuchen können, weiter daran arbeiten, dass sich ein Besuch im Museum Schloss Moritzburg zu jeder Zeit lohnt. Die Ausstellung „In die Wiege gelegt“ wird am 30. November, dem 1. Adventssonntag, eröffnet und bildet für uns den Abschluss des Ausstellungsjahres,
gibt Kristin Otto zum Abschluss einen Ausblick auf die kommenden Highlights im Haus.
Quelle: Stadt Zeitz