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Kirchen und die Stadt Zeitz loben »Clemens-Wittelsbach-Preis« für ehrenamtlich tätige »stille Macherinnen« aus

Pressemeldung der Stadt Zeitz vom 29.06.2023

Bereits während seines Theologie-Studiums in den 1920er Jahren engagierte sich Clemens Wittelsbach, der spätere Dechant der katholischen Gemeinde Zeitz politisch und verteidigte dabei Demokratie und Frieden. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten geriet er bald in das Visier der Gestapo. 1936 wurde er zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Um den mutigen Geistlichen zu schützen, versetzte ihn sein Bischof 1937 nach Zeitz. Hier trat der neue Pfarrer wiederum für rassisch Verfolgte und Zwangsarbeiter ein. So stellte er sich öffentlich hinter den Begründer der Volkshochschule, der wegen seiner jüdischen Herkunft verfolgt wurde, kümmerte sich als Seelsorger um die Zwangsarbeiterinnen in der Brikettfabrik und erreichte, dass diese in den Räumen der 1939 von den Nationalsozialisten geschlossenen katholischen Schule untergebracht und ihre Haftbedingungen gemildert wurden. Nach Kriegsende wählten die Zeitzer Bürger den unerschrockenen Seelenhirten zum Stadtrat.

2022 wurde aufgrund seiner Verdienste darüber nachgedacht, einen Ehrenamtspreis, mit welchem „die stillen Macherinnen“ für ihr Engagement ausgezeichnet werden sollen, mit dem Namen Clemens-Wittelsbach-Preis auszuloben. Die Idee wurde von den Kirchgemeinden im Altkreis Zeitz sowie der Stadt Zeitz positiv aufgenommen, so dass der Preis in diesem Jahr erstmals ausgelobt und vergeben werden kann. Füreinander einstehen, gemeinsam Probleme lösen, Zusammenhalt stiften: Das ehrenamtliche Engagement will man damit weiter stärken und mit Anerkennung und Wertschätzung würdigen. Die Auslobung richtet sich dabei an „stille Macherinnen“ im Altkreis Zeitz, also an Frauen oder Frauengruppen, die sich, egal in welchem Lebensbereich, selbstlos und ohne großes Gerede engagieren und damit nicht einfach nur helfen, sondern vielmehr den Menschen in ihrer Umgebung ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.

Sie kennen eine Person oder eine Gruppe, die für den 2023 erstmals ausgelobten „Clemens-Wittelsbach-Preis“, in Frage kommt? Dann senden Sie Ihren Vorschlag mit einer kurzen Begründung an Ihre Kirchgemeinde unter der Mailadresse zeitz.st-peter-und-paul@bistum-magdeburg.de oder unter der Mailadresse pressestelle@stadt-zeitz.de an die Stadt Zeitz. Vorschläge können dabei von allen Bürgerinnen und Bürgern eingereicht werden. Stichtag hierfür ist der 31. August 2023. Wer den Preis letztendlich bekommt liegt dann in den Händen der Jury, welche aus Vertretern der Kirchgemeinden sowie einem Vertreter der Stadt Zeitz besteht. Erstmals verliehen, um somit das Engagement der Preisträgerin oder der Preisträgerinnen wertzuschätzen und zu würdigen, wird der „Clemens-Wittelsbach-Preis“ dann beim Empfang des Oberbürgermeisters, welcher jährlich im Rahmen des Zuckerfestes stattfindet.

Autor: Lars Werner, Pressesprecher, 29.06.2023 
Quelle: Stadt Zeitz