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Bürgerpicknick war voller Erfolg - Auswertung der Befragung zur Zukunft der Streuobstwiese

Pressemeldung der Stadt Zeitz vom 06.06.2023

Seit der Bewerbung des ersten Bürgerpicknicks war die Streuobstwiese in der Semmelweisstraße in aller Munde, denn zum einen war nicht jeder damit einverstanden, dass die naturbelassene Wiese gemäht und für ein Picknick genutzt wird und zum anderen gab es Kritik das die Wiese als Hundewiese genutzt wird und man hier nicht verweilen könne.

Neugierig machte die Vorankündigung trotzdem, denn trotz Vorabkritik kamen über 200 Besucherinnen und Besucher bei denen Claudia Siebeck, die die Nachhaltigkeitsmanagerin der Stadt Zeitz, die Vorurteile zerstreuen konnte.

So viele Hinterlassenschaften gab es nicht und wir haben die Wiese auch nur an bestimmten Stellen gemäht. Unser sanftes Programm fand großen Anklang, der Parcours auf den gemähten Wegen fand großen Gefallen und die Bürgerinnen und Bürger hatten großen Gesprächsbedarf und so konnte ich mit Ihnen auch gleich meine Fragebögen zur Zukunft der Streuobstwiese abarbeiten,

so Claudia Siebeck, erfreut über den Zuspruch.

Die Stimmung war wunderbar, bestätigten einige der Besucher, was auch daran lag, dass sich Kinder und Jugendliche austoben konnten, man bei Speisen und Getränken gemütlich beisammensaß und der der Zirkus Upsala sowie der Slackline Artist mit begleitender Cellomusik für magische Momente sorgten. Zudem nahm sich Bürgermeisterin Kathrin Weber die Zeit um den Kindern Geschichten vorzulesen und auch die Baumpaten freuten sich über die kleine Anerkennung und Ehrung im Rahmen des Bürgerpicknicks.

Ich bin begeistert von dem Zuspruch der Zeitzerinnen und Zeitzer. Ich konnte viele Gespräche führen und habe vor allem die Kritikpunkte mitgenommen um diese zu lösen. Die Streuobstwiese rückte wieder mehr ins Bewusstsein der Menschen, für die Belange zum Erhalt wurde sensibilisiert und gleichzeitig wurden neue Ideen geboren. So soll es im Herbst ein Ernte- und Saftfest, ein Obstbaumschnitt-Seminar im Winter und ein 2. Bürgerpicknick im Mai 2024 geben,

so Siebeck weiter.

Erste Ideen gibt es also bereits, doch was wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger für die Zukunft der Streuobstwiese? Diese Frage wollte Claudia Siebeck über einen Fragebogen und Gespräche während des Bürgerpicknicks klären. Die Gäste zeigten dabei großes Interesse und füllten insgesamt 140 Fragebögen aus. Die Fragebögen wurden alleine, in Gruppen oder im Gespräch mit den Veranstaltern ausgefüllt. Weiterhin wurden mit der Leiterin des evangelischen Kindergartens und der Leiterin der Kita Regenbogen erste Gespräche geführt, die zukünftig die Streuobstwiese als direkt angrenzende Grünfläche für Umweltbildung nutzen können.

Das Ergebnis zeigt, dass sich über die Hälfte der Bürgerinnen und Bürgern „andere Sitzgelegenheiten“ wünschen, dabei fanden die drehbaren Liegesessel den größten Gefallen. Der Grund dafür war, dass man sich ausruhen kann und sich sowohl zur Sonne hin als auch von der Sonne wegdrehen kann. Am zweithäufigsten wurden Rundbänke genannt, da man sich besser unterhalten kann und auch mal zu viert Platz findet. Im Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern zeigte sich generell sehr oft der Wunsch nach Möglichkeiten des Zusammenkommens im Außenraum. Holzpodeste als Sitz-, Liege- und Verweilmöglichkeiten waren eher ein Vorschlag für Jugendliche und Kinder, die weniger auf dem Picknick bei der Umfrage vertreten waren. Trotzdem wünschten sich 30% der Befragten auch diese Variante auf der Obstwiese. Weiterhin wurde sehr häufig der Wunsch nach mehr Schatten geäußert, im Sommer kann man wohl kaum auf den Sitzbänken Platz nehmen, da diese voll in der Sonne stehen und der Asphaltweg Hitze abstrahlt.

Fast die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger wünschen sich mehr Informationen zum Biotop, am liebsten mithilfe von Informationstafeln mit Texten und Bildern. Dabei gab es häufig die Bemerkung, dass dies aber nur schön wäre, wenn es nicht gleich wieder zerstört werden würde, die Angst vor Vandalismus war bei den Bürgerinnen und Bürgern markant. Nur 29% fanden sensitive Geräte wie Lupe und Hörrohr wünschenswert. Die Mähwege fanden sehr großen Anklang. Im Rahmen des Picknicks wurde der Parcours gemeinsam begangen, im Gänsemarsch machten sich die Bürgerinnen und Bürger auf und fanden großen Gefallen an den naturnahen Wegen mit überraschendem Verlauf.

Die Vergrasung der Streuobstwiese fiel auch den Bürgerinnen und Bürgern auf, 39% wünschen sich mehr Blumen, teilweise konkretisierten sie den Wunsch und forderten eine „größere Vielfalt an Pflanzen“, eben nicht nur Obstbäume, sondern auch Sträucher und Blumen.

Die Kindergartenleiterinnen können sich die Nutzung der Streuobstwiese für ihren Alltag sehr gut vorstellen, am besten eignen sich Angebote zum Bewegen, Klettern und Balancieren. Forschungsgeräte wie Lupe etc. können die Kinder der KiTa Regenbogen selber auf die Wiese mitbringen, sie haben kleine Forschungstaschen, die Leiterin des evangelischen Kindergartens dagegen würde sich über solche Instrumente vor Ort freuen. Die Kinder der Kita Regenbogen fanden bereits großen Gefallen an den Mähwegen, die Kinder können sich nun auf der Obstwiese freier bewegen und werden durch die vielen Kurven und der Topographie zum Laufen motiviert. Ein Vorteil an dem aktuellen Verlauf ist, dass die Wege nicht auf den Straßen enden, so kann man die Kinder laufen lassen. „Grüne Klassenzimmer“ oder Sitzgelegenheiten werden dagegen von beiden Einrichtungen nicht gebraucht, darüber verfügen beide schon in den Außenräumen der Kindertagesstätten. Naturnahe Klettermöglichkeiten wie z.B. auf dicken Baumstämmen dagegen wären gerne gesehen.

Autor: Lars Werner, Pressesprecher, 06.06.2023 
Quelle: Stadt Zeitz