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Ostdeutsche Sparkassenstiftung und Sparkasse Burgenlandkreis übergeben Förderzusage an Museum zur Restaurierung des Gemachs der Herzogin Maria Amalia und für erlebbare Industriekultur im Herrmannschacht

Pressemitteilung der Stadt Zeitz vom 23.01.2024

Maria Amalia von Brandenburg war eine Prinzessin und Markgräfin aus dem Hause Hohenzollern und wurde durch Ihre Hochzeit mit Herzog Moritz Wilhelm von Sachsen-Zeitz zur Herzogin des kursächsischen Sekundogenitur-Fürstentums Sachsen-Zeitz. Als Gemahlin des Herzogs machte sich Maria Amalia insbesondere um den Ausbau des Schlossparkes verdient. Sie förderte Kirchbauten, tat sich als fürstliche Bauherrin hervor und ließ 1702/1703 einen Lustgarten mit Orangerie nach niederländischem Vorbild anlegen.

Im Schloss Moritzburg Zeitz, in dem Maria Amalia bis 1718 lebte, ist das Gemach der Herzogin durch eine reiche, dreidimensional ausgeführte Stuckdecke sowie einen ebenfalls reich mit Stuck verzierten offenen Kamin geschmückt. Jedoch verbergen die überwiegend graue Raumfassung und Farbgebung sowie der Staub, den ehemaligen Glanz des Gemaches der Herzogin fast vollständig. Zudem weist der Stuck Fehlstellen und Beschädigungen auf.

Bei restauratorischen Untersuchungen in den Jahren 2007/2008 wurde in der nordwestlichen Ecke des Raumes eine Musterachse erstellt, die erahnen lässt, wie fundamental sich der Raumeindruck durch die Wiederherstellung der barocken Farbgebung verbessern lässt. Bereits zuvor wünschten sich die Verantwortlichen des Hauses eine Restaurierung, was sich durch die Ergebnisse der Untersuchung festigte.

Deshalb strebt man im Schloss Moritzburg Zeitz, beginnend in diesem Jahr die umfängliche Restaurierung der kostbaren dreidimensionalen Stuckdecke und die Wiederherstellung der barocken Farbgebung des Gemaches des Herzogin Maria Amalia, auf der Grundlage restauratorischer Untersuchungsergebnisse und in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege  und Archäologie Sachsen-Anhalt (LDA), an.

In einem ersten Schritt, hin zur Wiederherstellung und Sanierung beantragte man deshalb bereits im vergangenen Jahr eine Förderung bei der Ostdeutschen Sparkassenstiftung zur Umsetzung der Maßnahme. Nach intensiver Prüfung des Vorhabens gaben Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Sparkasse Burgenlandkreis vor wenigen Tagen eine Förderzusage, die Mario Kerner, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Burgenlandkreis und Beate Voigt, Kommunalkundenberaterin der Sparkasse Burgenlandkreis, heute an Oberbürgermeister Christian Thieme überreichten.

Die Umsetzung des Projektes in den Gemächern der Herzogin rückt somit ein Stück näher. Doch bevor diese beginnen kann, sind weitere Untersuchungen durch das Landesamt zur Denkmalpflege Sachsen-Anhalt erforderlich, um die Aufgabenstellung für die Restauratoren zu präzisieren. Zudem wurden Fördermittel beim Land Sachsen-Anhalt beantragt, um die auskömmliche Finanzierung des Vorhabens zu sichern.

Wir hoffen, dass wir im Jubiläumsjahr 20 Jahre Schlosspark Moritzburg mit der Restaurierung, dieses selbst im gesamten Schlosskomplex herausragenden Raumes, beginnen können. Der erste Schritt zur Umsetzung wurde jetzt mit der Förderzusage der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Burgenlandkreis ermöglicht, wofür ich mich im Namen der Stadt Zeitz ganz herzlich bedanken möchte. Mit der Förderzusage ist ein Teil der Restaurierungskosten abgedeckt, aber wie hoch die Gesamtkosten sein werden, wissen wir erst nach den weiteren Untersuchungen durch das Landesamt zur Denkmalpflege.  Die Ergebnisse dieser Analyse, welche im Februar stattfinden wird, bringt uns Gewissheit. Wir sind aber guter Dinge, dass wir die Restaurierung dann mit zusätzlicher Unterstützung durch eine Landesförderung stemmen können,

so Oberbürgermeister Christian Thieme.

Doch nicht nur das Museum Schloss Moritzburg wurde an diesem Tag mit einer Förderzusage bedacht. Auch der Verein „Mitteldeutscher Umwelt- und Technikpark e.V.“ (MUT) erhielt eine Förderzusage um Dampfmaschine und Transmission in der Brikettfabrik Herrmannschacht zu revitalisieren. Die Mittel werden dazu beitragen, die Dampfmaschine, die bisher als bestehendes Exponat im Herrmannschacht diente, wieder in den regulären Museumsbetrieb zu integrieren. Gemeinsam mit der Transmission wird die Industriekultur im Herrmannschacht dadurch künftig mit mehr Sinnen erlebbar gemacht. So wird die Ertüchtigung von Teilen der Transmissionsanlage und der Dampfmaschine als lebendiges Element für Besucherinnen und Besucher möglich.

Mit der durch die Förderzusage möglichen Revitalisierung wird die Industriegeschichte unserer Stadt erlebbar und wird große und kleine Besucher zum staunen bringen. Wir danken der Ostdeutschen Sparkassenstiftung sowie der Sparkasse Burgenlandkreis für diese Unterstützung. Mein dank geht dabei auch an den Verein, deren Mitglieder den Herrmannschacht wieder zum Leben erweckt haben, erhalten und restaurieren und dabei viel Zeit und Herzblut in das Projekt stecken. Danken möchte ich auch der Stabsstelle Strukturwandel des Burgenlandkreises, welche den Verein und das Projekt in jeglicher Hinsicht unterstützt,

so Bürgermeisterin Kathrin Weber, die die Förderzusage gemeinsam mit Vertretern von Verein und Stabsstelle von Mario Kerner, dem Vorsitzenden des Vorstandes der Sparkasse Burgenlandkreis, entgegennahm.

Autor: Lars Werner, Pressesprecher, 23.01.2024 
Quelle: Stadt Zeitz